Patentstreit wird weiter befeuert
26.09.2018, 09:21 Uhr
Qualcomm erhebt neue Vorwürfe gegen Apple
Qualcomm befeuert den anhaltenden Patentstreit mit Apple mit neuen Vorwürfen. Nun beschuldigt der Chip-Spezialist den iPhone-Hersteller, vertrauliche Informationen an den Konkurrenten Intel weiter gegeben zu haben.
Der Chip-Spezialist Qualcomm erhebt in seinem Dauerstreit mit Apple neue Vorwürfe gegen den iPhone-Konzern. In einer aktualisierten Klage in Kalifornien heißt es, Apple habe vertrauliche Informationen von Qualcomm wie etwa Software-Code an den Konkurrenten Intel weitergegeben. Kommunikations-Chips von Intel haben in neueren iPhones inmitten des Streits entsprechende Technik von Qualcomm ersetzt.
Qualcomms Chefjurist Don Rosenberg sagte dem US-Sender CNBC am Dienstag, Intel habe dank der Geschäftsgeheimnisse in dem Bereich aufholen können. Apple kommentierte die Vorwürfe zunächst nicht.
Die beiden Unternehmen sind bereits seit über einem Jahr in einen eskalierenden Konflikt verwickelt. Dieser begann mit einem Streit darüber, wie hoch Zahlungen für die Verwendung von Technologien sein sollten. Apple weigerte sich, an Qualcomm einen Prozentsatz vom iPhone-Preis zu bezahlen - mit der Begründung, dass es vor allem hauseigene Technologien seien, durch die die Nutzer bereit seien, viel Geld für die Telefone zu bezahlen. Qualcomm konterte, das sei die gängige Vorgehensweise bei Gebühren für Patentlizenzen.
Inzwischen werfen sich die Unternehmen auch gegenseitig vor, diverse Patente zu verletzen. Mehrere Verfahren laufen aktuell in Mannheim und München. Qualcomm strebt dort Verkaufsverbote für iPhones an. Der Konflikt setzt Qualcomm auch finanziell unter Druck, weil Milliardenzahlungen von Apples Auftragsfertigern ausbleiben.