Umstrittener Schritt
25.09.2024, 12:17 Uhr
Deutsche Telekom tritt dem Buglas bei
Die Deutsche Telekom wird Mitglied des Bundesverbands Glasfaseranschluss (Buglas). Während der Netzbetreiber auf verstärkte Kooperationen mit regionalen Partnern setzt, äußern Breko und VATM Bedenken hinsichtlich der Marktdynamik.
Thilo Höllen, Leiter Breitbandkooperationen bei der Telekom, Patrick Helmes, Buglas-Vizepräsident und Glasfaser Ruhr-Geschäftsführer; Theo Weirich, Buglas Präsident; Wolfgang Metze, Geschäftsführer Privatkunden Telekom Deutschland (v.l.n.r.)
(Quelle: Deutsche Telekom)
Auf dem Glasfaser-Partnertag der Telekom in Bonn wurde offiziell bekannt gegeben, dass die Deutsche Telekom dem Bundesverband Glasfaseranschluss (Buglas) beitritt. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass Telekom und Buglas ein gemeinsames Ziel verfolgen: die Förderung und den Ausbau von FTTH (Fiber to the Home), um eine moderne digitale Infrastruktur zu schaffen. Telekom-Deutschlandchef Srini Gopalan betonte: „Wir möchten den Schulterschluss mit den regionalen Anbietern weiter intensivieren und noch mehr FTTH-Kooperationen für eine zukunftsfähige Digitalisierung schließen.“
Der Buglas, der mehr als 170 Unternehmen repräsentiert, darunter auch zahlreiche kleinere Netzbetreiber, sieht in der Zusammenarbeit mit der Telekom ein großes Potenzial. „Kooperationsmodelle zwischen Netzerrichtern und -betreibern sind einer der wichtigsten Trends unserer Industrie“, erklärte Buglas-Präsident Theo Weirich. „Wir freuen uns, dass die Telekom nun Mitglied im Buglas ist, denn von Kooperationen profitieren alle Seiten.“
Der Buglas, der mehr als 170 Unternehmen repräsentiert, darunter auch zahlreiche kleinere Netzbetreiber, sieht in der Zusammenarbeit mit der Telekom ein großes Potenzial. „Kooperationsmodelle zwischen Netzerrichtern und -betreibern sind einer der wichtigsten Trends unserer Industrie“, erklärte Buglas-Präsident Theo Weirich. „Wir freuen uns, dass die Telekom nun Mitglied im Buglas ist, denn von Kooperationen profitieren alle Seiten.“
Kritische Stimmen zur Zusammenarbeit
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Der Bundesverband Breitbandkommunikation (Breko), der ebenfalls zahlreiche Wettbewerber im Glasfasermarkt vertritt, sieht den Beitritt der Telekom zum Buglas skeptisch. Breko-Geschäftsführer Stephan Albers äußerte scharfe Kritik: „Mit der Aufnahme des Ex-Monopolisten gibt der Buglas seine Identität als Vertreter der Wettbewerberinteressen im Glasfaserausbau auf und wird zum Deutsche-Telekom-Verband.“ Albers argumentiert, dass der Verband mit dem Beitritt der Telekom in eine Abhängigkeit gerate und seine unabhängige Position im Markt verliere.
Auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sieht die Entwicklungen kritisch. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM, erklärte: „Die Telekom sucht sich kleine regionale Partner, die langfristig selten überlebensfähig sind. Dies stärkt die Marktmacht der Telekom und schwächt gleichzeitig größere Investoren.“ Ufer sieht die Gefahr, dass die Telekom durch die Kooperationen zwar punktuell den Ausbau vorantreibt, aber langfristig ihre dominante Stellung am Markt weiter festigt.
Auch der Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM) sieht die Entwicklungen kritisch. Frederic Ufer, Geschäftsführer des VATM, erklärte: „Die Telekom sucht sich kleine regionale Partner, die langfristig selten überlebensfähig sind. Dies stärkt die Marktmacht der Telekom und schwächt gleichzeitig größere Investoren.“ Ufer sieht die Gefahr, dass die Telekom durch die Kooperationen zwar punktuell den Ausbau vorantreibt, aber langfristig ihre dominante Stellung am Markt weiter festigt.
Verlust von Mitgliedern im Buglas
Erst im Februar 2024 hatten zwei bedeutende Mitglieder dem Buglas den Rücken gekehrt: Sowohl M-net als auch Netcologne kündigten an, den Verband zum Jahresende zu verlassen. Diese beiden Unternehmen waren maßgebliche Beitragszahler und hatten im Vorstand des Buglas eine zentrale Rolle inne. Sie waren der Ansicht, dass der Verband in einer engeren Zusammenarbeit mit dem Branchenverband ANGA größere strategische Vorteile hätte. Da dieser Vorschlag jedoch nicht die nötige Unterstützung fand, zogen sich beide Unternehmen aus dem Buglas zurück.