Das sagen die Aussteller zur neuen CeBIT
Telekom und Co. warten erst einmal ab
Die Telekom „begrüßt die geplante neue Ausrichtung der CeBIT 2018“, so die Bonner auf Nachfrage der Redaktion. Die Transformation durch Digitalisierung würde alle Branchen betreffen, auch die Messe-Landschaft, insofern sei die Erneuerung des CeBIT-Konzeptes richtig und konsequent. „Wir werden unseren Messeauftritt 2017 wie auch das neue CeBIT-Konzept genau analysieren und auf dieser Basis über unser Messe-Engagement in Hannover entscheiden“, so ein Unternehmenssprecher weiter.
„Auch wenn der CeBIT 2017 kein guter Ruf vorausging, scheinen sich Aufwand und Nutzen auch in diesem Jahr gut die Waage zu halten“, sagt wiederum Katrin Bulla, Leiterin Marketing, Fachhandelsvertrieb und Netzvermarktung bei Eno Telecom. „Wir begrüßen jedoch den Umbau der CeBIT, die neuen Konzepte und sehen den Details positiv entgegen.“ Im Umbruch zu einer digitalen Gesellschaft müsse es eine würdige Plattform zu einer globalen Präsentation all der Möglichkeiten der Zukunft geben. „Wir werden alle Konzepte in diese Richtung aktiv unterstützen“, so Bulla weiter.
Agfeos Marketingleiter Niko Timm betont, nach einer „anfänglichen Verwunderung“ gefalle ihm das neue Konzept. „Um ehrlich zu sein, ich hätte sogar schon ein Konzept für Agfeo parat“, schmunzelt er. Eine Entscheidung über die Teilnahme werde er allerdings frühestens im Herbst fällen.
Jörg Herweck, Vorstand des gleichnamigen Distributors, ist hingegen ein Vertreter der Skeptiker: „Der erste Reflex ist natürlich: Oh, die neue CeBIT ist wie ein Start-up, unkonventionell, cool, dynamisch mit viel Spaß. Das hört sich zunächst sehr interessant an“, sagt er, um dann einzuschränken: „Für viele Unternehmen besteht jedoch das Bedürfnis nach einer gescheiten IT-Fachmesse. Wenn diese in das neue Konzept integriert wird, okay.“ Die neuen Zielgruppen seien für Herweck jedoch eher uninteressant. Doch vielleicht animiere diese Zielgruppe große Anbieter wie etwa Samsung, Sony oder Microsoft, sich wieder an der CeBIT zu beteiligen. Dann werde die Messe auch für Fachhändler wieder interessanter, so Herweck weiter. Sollte das aber nicht klappen, komme er trotzdem nach Hannover – „und zwar als Besucher“.
Doch es gibt auch Unternehmen, die sich schon heute für ein CeBIT-Engagement im kommenden Jahr entschieden haben. „Wir unterstützen die CeBIT und freuen uns, im nächsten Jahr dabei zu sein“, betont etwa Nfon-CEO Hans Szymanski. Und auch bei Lancom heißt es, man werde 2018 auf jeden Fall Aussteller auf der neuen CeBIT sein. Pressesprecher Eckehard Traber betont darüber hinaus, der Netzwerkspezialist gebe dem neuen Format zwei bis drei Jahre Zeit, bis es sich etablieren können. „Wir geben der neuen CeBIT auf jeden Fall eine Chance“, sagt er.