Aufschub um acht Wochen
23.09.2019, 10:36 Uhr
23.09.2019, 10:36 Uhr
Deutsche Telekom gewährt Fristverlängerung bei All-IP-Umstellung
Den letzten verbliebenen Kunden anderer TK-Unternehmen, die ihre Anschlüsse noch nicht auf die IP-Technologie umgestellt haben, gewährt die Telekom nun eine Fristverlängerung. Eine enge Zusammenarbeit mit dem VATM soll die rechtzeitige Migration sicherstellen.
Die Deutsche Telekom bietet TK-Unternehmen und deren Endkunden eine Fristverlängerung bei der Umstellung ihrer Sprachtelefon- und ISDN-Mehrgeräteanschlüsse auf die IP-Technologie.
„Auf expliziten Kundenwunsch werden wir die konkret benannten Alt-Anschlüsse, die noch nicht migriert wurden, erst acht Wochen später zum 30. November 2019 abschalten und nicht, wie bislang kommuniziert, zum 30. September 2019“, sagt Kerstin Baumgart, Leiterin des Geschäftsbereiches Wholesale von der Telekom Deutschland GmbH. Und weiter: „So schaffen wir die Möglichkeit, dass alle TK-Unternehmen ihre Kunden doch noch rechtzeitig auf die zukunftssichere Plattform migrieren können.“ Demgegenüber erfolgt die Migration beziehungsweise Abschaltung der DSL-Daten-Anschlüsse auf den Alt-Plattformen weiterhin wie kommuniziert und geplant.
Jürgen Grützner, Geschäftsführer des Verbandes der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten e. V. (VATM), begrüßt das Entgegenkommen der Telekom: „Eine große Zahl der TK-Unternehmen hat die Migration bisher sehr gewissenhaft und in guter Kooperation mit ihren Endkunden und der Telekom durchgeführt. Das ist ein gemeinschaftliches und gutes Ergebnis“, so Grützner: „Einige Kunden sind die Migration aber noch nicht konsequent genug angegangen, was nun trotz des langen Vorlaufs in einigen Fällen zu Problemen führt.“
Migration läuft seit 2015
Bereits 2015 hatte die Deutsche Telekom damit begonnen, parallel zum Breitbandausbau, alle Sprach- und Datenanschlüsse auf das Internet-Protokoll (IP) umzustellen. In verschiedenen Wellen wurden die Kunden angeschrieben und die Anschlüsse migriert bzw. in Ausnahmefällen gekündigt.
„Zum Jahresende wird der allergrößte Teil der Migration abgeschlossen sein“, sagt Klaus Müller, unter anderem verantwortlich für die IP-Migration der Geschäftskunden in der Telekom Deutschland GmbH, „einzig die Migration weniger reiner Sprachanschlüsse im Geschäftskundenbereich wird noch in 2020 erfolgen und abgeschlossen“.
„Zusammen mit den Carriern intensivieren wir alle Anstrengungen, damit kein Kunde bei der Migration verloren geht. Diejenigen Kunden, die bislang nicht reagiert haben, sind nun dringend aufgefordert, sich mit ihrem Anbieter umgehend in Verbindung zu setzen und die notwendigen Schritte abzustimmen“, appelliert Baumgart.
Die Prozesse sind so gestaltet, dass für alle Kunden – egal bei welchem Anbieter sie sind – eine störungsfreie Migration sichergestellt sein soll. Um Problemfälle rechtzeitig zu erkennen, wurde eine gemeinsame Datenbasis mit der Telekom geschaffen. Die Migration auf IP soll für die Kunden hinsichtlich der Leistungsfähigkeit der Produkte mit spürbaren Verbesserungen und neuen Möglichkeiten einhergehen. „Digitalisierung und Gigabit-Gesellschaft benötigen eine vollständige IP-Umgebung“, so Grützner: „Telekom und VATM werden zusammen Sorge dafür tragen, dass es bei ausreichender Kooperation von Kunden und Telekommunikationsunternehmen nicht zu ungewollten Abschaltungen kommt.“