Sicherheit 28.11.2019, 13:02 Uhr

Telekom: Datenleck in der Digitalisierungsbox

Ein Konfigurationsfehler in den Digitalisierungsboxen der Telekom führte dazu, dass die Krankenakten zehntausender Patienten einer Celler Arztpraxis für jeden übers Internet abrufbar waren. Betroffen sind aber auch Produkte vom OEM-Lieferanten Bintec Elmeg.
(Quelle: Telekom)
Vor einigen Tagen meldete das Fachmagazin Heise gemeinsam mit dem Schwestermagazin c‘t, dass ein Konfigurationsfehler in den Digitalisierungsboxen der Telekom dazu geführt habe, dass zehntausende Krankenakten einer Arztpraxis in Celle für Tage offen im Internet einsehbar waren. Von dem Leck betroffen waren die Telekom-Router Digitalisierungsboxen Premium, Standard und Smart, die der Netzbetreiber an Geschäftskunden verkauft.
Für alle drei Modelle hat die Telekom in der Zwischenzeit Firmware-Updates herausgegeben, die das Problem abstellen sollen. Laut Heise hatte der Netzbetreiber schon mit einem vorherigen Update einen Versuch unternommen, die Situation zu entschärfen und die fehlerhafte Zuordnung korrigiert. Allerdings wird diese Änderung erst nach einem Werkreset wirksam, wozu die Telekom dringend rät.
Die Geräte stammen vom OEM-Partner Bintec Elmeg, der auf Nachfrage von Telecom Handel bestätigt, dass auch Modelle der be.IP-Serie von dem Konfigurationsfehler betroffen sind. Der Hersteller hat am 25. November ein Sicherheitsupdate veröffentlicht, das diese Panne beheben soll.
„In den vergangenen Jahren wurden für die be.IP-Serie eine Vielzahl von Funktionen und Assistenten zur einfachen Inbetriebnahme und Konfiguration der Geräte integriert. Teile dieser Funktionen führten dabei zu einem ungewollten Fehlverhalten, bei dem für die Dienste http oder https mehrere Ports für einen möglichen Zugriff von Extern freigegeben wurden. Dieser Fehler trat ausschließlich bei der Konfiguration von Portweiterleitungen bei der Verwendung der Dienstgruppe „Internet“ in den Firewall-Richtlinien auf“, heißt es auf der Webseite.
Geräte, bei denen diese Funktionen und Konfigurationen nicht verwendet werden, seien nicht von der möglichen Sicherheitsproblematik betroffen. Ebenso seien auch die Geräte aus den Bintec VPN-Router- und Gateway-Familien RS / RT / RXL, die ITK-Anlagen der Elmeg Hybird Familie sowie die Bintec WLAN Access Points nicht betroffen, versichert der Hersteller.




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