All-IP-Umstellung 26.10.2016, 17:55 Uhr

Telekom: Über eine Million Geschäftskunden wurden bereits migriert

Insgesamt hat die Telekom bereits knapp die Hälfte aller Anschlüsse – Privat- und Geschäftskunden – auf All-IP migriert. Neue Angebote im B2B-Bereich wie DeutschlandLAN Cloud PBX sollen die Umstellung vorantreiben.
„Wir sind bei der IP-Migration auf Kurs“, betont Klaus Müller, Leiter Strategische Entwicklung und Transformation bei der Telekom. Im vergangenen Jahr, so Müller weiter, habe die Telekom viel investiert, um die Umstellung vor allem im Geschäftskundenbereich voranzutreiben.
So bietet der Netzbetreiber Kunden – und dabei vor allem Enterprise- und Mittelstandskunden – Workshops an, in denen sie über die Migration informiert werden. Laut Müller führt ein eigens dafür aufgebautes Team mit über 300 Mitarbeitern rund 100 dieser Workshops pro Tag durch. Damit soll sichergestellt werden, dass die All-IP-Umstellung auch im B2B-Segment möglichst reibungslos vonstatten gehe. Und auch die Partner werden, vor allem bei kleineren Kunden, in die Umstellung eingebunden.
Insgesamt, so Müller weiter, konnte die Telekom inzwischen 1,1 Millionen Anschlüsse im GK-Bereich auf IP umstellen und damit rund ein Drittel aller B2B-Kunden. Knapp ein Viertel, 24 Prozent der Anschlüsse, sind laut Müller dabei Neuanschlüsse; beim Rest handelt es sich um Bestandskunden. Allerdings dürften dies vorwiegend kleinere Kunden oder Filialen von größeren Unternehmen sein. Für größere Kunden mit Mehrgeräteanschlüssen hat die Telekom bislang noch kein Angebot, auch mangels SIP-Trunk. Dieser soll aber nun endgültig im nächsten Jahr auf den Markt kommen, wenn auch mit deutlicher Verspätung.
Dann können auch Unternehmen mit mehr Mitarbeitern ihre Telefonanlagen – sofern sie entsprechend ausgestattet sind - an das Next Generation Network der Telekom anschließen. Müller ist sich sicher, dass die Zeit noch ausreichen wird, um den Migrationsplan bis Ende 2018 abzuschließen. Aber er räumt auch ein, dass es „schöner gewesen wäre, früher ein entsprechendes Angebot zu haben“. Diese Lücken im Portfolio haben offensichtlich nicht dazu geführt, dass Kunden zum Wettbewerber abwandern. Die Churn-Rate liegt laut Müller bei rund zwei bis drei Prozent und sei damit nicht höher, als vor der Umstellung.

DeutschlandLAN Cloud PBX

Ab Mitte November wird die Telekom darüber hinaus ein neues UCC-Angebot aus der Cloud bringen: DeutschlandLAN Cloud PBX. Basis der Plattform ist eine Broadsoft-Lösung, wie sie auch beim Wettbewerber Vodafone eingesetzt wird.
Wie auch beim Konkurrenten aus Düsseldorf ist die Plattform tief in das Netz integriert, somit können beispielsweise mobile Endgeräte - ohne App, sondern nativ - in das System eingebunden werden. Auch One-Number-Konzepte oder paralleles Klingeln, etwa auf dem Festnetz- und auf dem Mobiltelefon, sind mit der Lösung möglich. Darüber hinaus unterstützt das System die gängigen Unified Communications-Features wie Präsenzstatus oder Chat, aber auch Collaboration-Funktionen.
DeutschlandLAN Cloud PBX wird zu einer Grundgebühr von 54,95 Euro (alle Preise netto) angeboten. Dazu berechnet der Netzbetreiber pro Port und Monat einen Mindestpreis von 2,95 Euro. Diese Preise variieren nach den Funktionen, die für die Seats gebucht werden. Peter Arbitter, Leiter Marketing und Portfolio Geschäftskunden bei der Telekom, kündigt zudem eine Reihe von Bundles – bestehend aus Tarifen und auch Hardware – an, die sukzessive entwickelt werden sollen. Hier wird es voraussichtlich zur CeBIT etliche Neuerungen geben, denn der Launch von DeutschlandLAN Cloud PBX im November sei als „Softlaunch“ geplant. Die Kampagnen zur Markteinführung werden erst im kommenden Jahr starten.

Testlabor für Sonderdienste

Stärkere Beachtung findet darüber hinaus das Thema Sonderdienste wie beispielsweise Alarmanlagen, Notrufsysteme oder Türsprechanlagen. Hier hat die Telekom vor rund zwei Jahren ein Team gegründet, das sich mit Lösungen rund um diesen Bereich beschäftigt, die Leitung dafür hat Karsten Lebahn.
Und er betont, wie wichtig diese Sonderdienste für die Telekom seien – obwohl der Carrier eigentlich nicht für die Lösungen verantwortlich sei, schließlich kämen sie von Drittanbietern. „Wir müssen aber unsere Kunden aufklären und für das Thema sensibilisieren“, betont er. Ein Hausnotruf könne schließlich Leben retten. Die Bonner kooperieren deshalb mit Diensteanbietern wie dem Roten Kreuz, um hier für Aufklärung zu sorgen.
Die Service-Teams der Bonner sind zudem dazu angehalten, Kunden immer auf Sonderdienste hinzuweisen, die möglicherweise umgestellt werden müssen. Und schließlich hat die Telekom am Hauptsitz in Bonn ein Testlabor aufgebaut, in dem Hersteller den Einsatz ihrer Lösungen ausprobieren können.




Das könnte Sie auch interessieren