Tragbar im Rucksack
01.06.2016, 11:52 Uhr
Nokia präsentiert ultrakompakte LTE-Basisstation
Für Katastrophengebiete aber auch zur schnellen, temporären Mobilfunkversorgung hat Nokia eine ultrakompakte LTE-Basisstation entwickelt. Mit einem Gewicht von fünf Kilogramm kann diese sogar in einem Rucksack transportiert werden.
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia hat eine ultrakompakte LTE-Station entwickelt, die sogar in einem Rucksack getragen werden kann. Auch der Transport via Flugzeug, Drohne oder Wetterballon sei problemlos möglich, wie das Unternehmen mitteilte.
Das Nokia Ultra Compact Network soll innerhalb weniger Minuten einsatzbereit sein und die Umgebung mit Mobilfunk versorgen - gedachte Einsatzszenarien sind Veranstaltungen, entlegene Orte wie Minen, petrochemische Anlagen und Ölplattformen aber auch Regionen, die von einer Naturkatastrophe heimgesucht wurden.
Die Lösung wiegt gerade einmal rund fünf Kilogramm; zur Energieversorgung werden 100 Watt benötigt, die beispielsweise ein Inverter in einem Auto oder ein kleinerer tragbarer Generator zur Verfügung stellen kann, wie Nokia betonte.
Fortan kann mit Hilfe des Ultra Compact Network - basierend auf der so genannten Small-Cells-Technik - eine 4G-Versorgung in einem Umkreis von bis zu 75 Kilometern etabliert werden; sowohl indoor als auch outdoor. Dabei können Sprache, aber auch Daten und Video übertragen werden. Die Kapazität der mobilen Funkzelle reicht für bis zu 400 Nutzer. Die Anbindung an das Backbone erfolgt wahlweise via Satellit, Richtfunk oder an ein bereits bestehendes Festnetz.
Der britische Mobilfunkanbieter EE konnte das Ultra Compact Network im Mai 2016 bereits ausführlich testen - und gab ein positives Feedback. Dazu Mansoor Hanif, Director RAN bei EE: "Wir waren beeindruckt von den Möglichkeiten des Systems. Es ist eine ideale Lösung gerade für Notsituationen, um eine schnelle, temporäre 4G-Versorgung aufzubauen."