Der Netzwerkspezialist Lancom hat seine Schwerpunkte für das kommende Jahr festgelegt: Wie alle Hersteller im ITK-Bereich stellt er die Umstellung der Telekom auf All-IP in den Mittelpunkt seiner Strategie. "Das ist eine Riesenchance für uns und auch unsere Partner", so Geschäftsführer Ralf Koenzen gegenüber Telecom Handel.

Im Zuge der Umstellung würden viele Unternehmen ihre Netzwerke nach- und aufrüsten, Partner sollten deshalb jetzt auf ihre Kunden zugehen, und das Thema mit ihnen besprechen. Produktseitig wird Lancom noch in diesem Dezember ein Update für seine Router-Familie - auch für ältere Geräte - herausgeben, damit diese für die Umstellung gerüstet werden. Zur CeBIT im kommenden Jahr wird darüber hinaus der VoIP Router 1783VA(W) auf den Markt kommen.

Weitere Marktchancen sieht Lancom in der Digitalisierung von Geschäftsprozessen - und hier soll die Wireless-E-Paper-Lösung eine gewichtige Rolle spielen, die der Hersteller in diesem Jahr vorgestellt hat. Damit können beispielsweise Preis- oder Türschilder, aber auch Menükarten oder Besucherausweise über das WLAN neu beschriftet werden. "Vor allem im Retail-Bereich gibt es hier eine sehr große Nachfrage", betont Geschäftsführer Stefan Herrlich. Lancom hat deshalb mit anderen Herstellern Lösungspakete geschnürt, um diese Märkte zu bedienen. Zu diesen gehört beispielsweise Imagotag, das Unternehmen steuert die Displays für die Beschilderung bei.

Darüber hinaus möchte sich Lancom im Hospitality-Bereich stärker positionieren - und entwickelt hier ebenfalls mit Partnern komplette Lösungen. In diesem Bereich arbeitet der Hersteller unter anderem mit dem IP-Centrex-Anbieter Nfon zusammen; auch die Wireless-E-Paper-Lösung soll bei Bedarf in die Projekte mit eingebunden werden.

Um Partner bei der Spezialisierung auf diese Märkte zu unterstützen, wird der Netzwerkspezialist zudem sein Partnerprogramm erweitern. Im kommenden Jahr soll es zwei neue Kategorien für die Bereiche Wireless E-Paper sowie Hospitality geben; Partner müssen unter anderem Vertriebs- und Techniktrainings absolvieren, um diese Zertifizierung zu erreichen. Weiterhin werden sie angehalten, Referenzprojekte zu entwickeln und verpflichten sich zum regelmäßigen Informationsaustausch mit Lancom.

Rückblickend, so die beiden Geschäftsführer Koenzen und Herrlich weiter, sei das Jahr 2014 für das Unternehmen erfolgreich verlaufen. Der Umsatz konnte um rund 20 Prozent gesteigert werden, wobei Lancom keine konkreten Zahlen nennen möchte. Die Zahl der Mitarbeiter sei um 40 auf mittlerweile 210 gestiegen, und auch die Partnerlandschaft konnte der Hersteller um acht Prozent auf rund 6.300 erweitern.