Moderne Datenbrillen erobern die Industrie
AR-Brillen von Metavision, Toshiba, Vuzix und Westunitis
Metavision Meta 2: Mit der Meta 2 steht ein Konkurrenzprodukt für die Microsoft HoloLens in den Startlöchern. Momentan ist sie allerdings nur als Entwicklerversion verfügbar, die rund 1700 Euro kostet. Zum Betrieb braucht die Meta 2 einen angeschlossenen Windows-Computer. Damit ist es – anders als bei der HoloLens – möglich, einen beliebig leistungsstarken Computer anzuschließen. Die Datenbrille funktioniert
also wie ein zweiter Bildschirm.
also wie ein zweiter Bildschirm.
Besonders beeindruckend ist der Blickwinkel der Meta 2. Er beträgt nach Angaben des Herstellers 90 Grad. Das ist weit mehr als bei den meisten anderen AR- oder MR-Brillen. Zum Vergleich: Bei der HoloLens liegt der Blickwinkel bei etwas über 33 Grad.
Toshiba dynaEdge DE-100 und AR100 Viewer: Auch Toshiba will im wachsenden AR-Markt mitmischen und hat eine Kombination aus dem tragbaren Mini-Computer dynaEdge DE-100 und der Datenbrille AR100 vorgestellt. Wie die Microsoft HoloLens verwendet Toshiba als Basis Windows 10. Anders als die Brille aus Redmond ist das Toshiba-Modell AR100 jedoch eine Monokular-Variante. Äußerlich erinnert es auch eher an die Google Glass Enterprise Edition. Die Zielgruppe ist ebenfalls deutlich professioneller ausgelegt als bei der HoloLens. Toshiba nennt vor allem „mobile Mitarbeiter im Einsatz vor Ort“, die effizientere Arbeitsabläufe und eine erhöhte Prozessqualität benötigen.
Der dynaEdge DE-100 sei der „ideale PC für die Remote-Wartung, die Produktion und Logistik sowie für weitere Industrielösungen“. Je nach Kundenwunsch sind unterschiedliche Ausstattungen verfügbar. Dazu kommt die Datenbrille AR-100 Viewer, die zusammen mit dem neuen Toshiba-Computer eine „ungehinderte, freihändige Konnektivität“ ermöglichen soll. So sind etwa drahtlose Verbindungen zum Unternehmensnetzwerk möglich, um Daten zu senden und zu empfangen, um Live-Videos zu übertragen oder um Güter nachzuverfolgen.
Toshiba ist eine Partnerschaft mit Ubimax eingegangen, einem Anbieter industrieller AR-Lösungen. Ubimax steuert die Eigenentwicklung Frontline bei und deckt damit die Bereiche Kommissionierung, Montageunterstützung, Service und Wartung sowie Fernunterstützung ab.
Im Vergleich zu anderen AR-Brillen fällt die lange Akkulaufzeit der Toshiba-Brille auf. Der dynaEdge DE-100 soll bis zu 6,5 Stunden laufen. Bei der HoloLens sind es nur zwei bis drei Stunden. Ähnlich hohe Werte erreichen nur die Epson-Moverio-Modelle BT-300 und BT-2200. Bei der Toshiba-Lösung ist der Akku auswechselbar. Mitarbeiter können also beispielsweise zum Arbeitseinsatz einen Zweit-Akku mitnehmen.
Vuzix M100 und M300: Das Unternehmen Vuzix hat mehrere Datenbrillen im Angebot, unter anderem die M100 und die M300. Beide basieren auf einem Android-Computer, der durch ein monokulares Display ergänzt wird. Die preisgünstigere M100 wird nach Angaben von Vuzix bereits in der Telemedizin, der Fernwartung sowie in Logistikzentren eingesetzt.
Für die M100 und die M300 bietet Vuzix Zubehör wie unterschiedliche Gestelle, Battery-Packs und Kopfbänder an. Die Datenbrillen sind in Deutschland noch nicht direkt, sondern nur über einen Vertriebspartner erhältlich.
Westunitis InfoLinker: In Deutschland konnte das japanische Unternehmen Westunitis noch nicht richtig Fuß fassen, auch wenn die InfoLinker-Datenbrille des Unternehmens unter anderem bei Picavi zu finden ist. Der Mini-Computer lässt sich an einer Brille befestigen und bietet nach Angaben des Herstellers zum Beispiel ein sechzigfaches digitales Zoom. Laut Westunitis wird die AR-Brille etwa auf Baustellen, an Fließbändern und bei Operationen verwendet.