1&1 startet am 26. September
193 Antennenstandorte
1&1 baut derzeit sein eigenes Handynetz, kommt hierbei aber eher schleppend voran. Bei der Frage, warum das so ist, liegen 1&1 und Vodafone eigentlich im Clinch: Der Neueinsteiger wirft Vodafone vor, Einfluss auf den mit ihm verbundenen Infrastrukturbetreiber Vantage Towers ausgeübt und den Bau von Hunderten Handymasten und Dachstandorten für 1&1 abgebremst zu haben.
Zum 30. Juni verzeichnete der Newcomer 193 Antennenstandorte, von denen mangels fehlender Teile oder Glasfaseranschlüsse aber nur 40 in Betrieb waren. Bis Ende des Jahres will Dommermuth rund 1.000 Standorte erschließen, geplant waren allerdings 200 mehr, was laut dem CEO an der überraschenden Abmeldung von 300 Orten durch Vantage Towers liege, für die es „keine Erklärungen“ gegeben habe.
Dommermuth: „Wir haben nach wie vor Probleme mit unserem größten Aufbaupartner, zumindest bewegt sich dort jetzt etwas beim Tempo. Wir schaffen aber vermehrt eigene Lösungen, zum Beispiel, indem wir vermehrt selbst Standorte mieten.“
Den Rücken stärkt dem CEO ein ordentliches Konzernergebnis im ersten Halbjahr: Die Zahl kostenpflichtiger Kundenverträge stieg um 490.000 auf knapp 28 Millionen, teilte die 1&1-Mutter United Internet mit. Dabei konnte die Telekommunikationstochter 180.000 neue Kunden von sich überzeugen - deutlich mehr als noch im Vorjahreszeitraum. Das Wachstum basierte auf 230.000 neu gewonnenen Mobile-Internet-Verträgen, deren Bestand sich zum Ende des ersten Halbjahres 2023 auf 11,91 Mio. belief, während die Zahl der Breitband-Anschlüsse im Vergleichszeitraum um 50.000 auf 4,05 Mio. abnahm.
Zwar stagnierte der Konzernumsatz von United Internet bei rund 1,5 Milliarden Euro, während mit 351,1 Millionen Euro deutlich mehr um Sondereffekte bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) hängen blieb. Analysten hatten mit einem geringeren Ergebnis gerechnet. Die Tochter 1&1 entwickelte sich beim Umsatz etwas schwächer als erwartet. Der Erlös des zweiten Quartals ging leicht auf 972,1 Millionen Euro zurück. Das Ebitda lag mit knapp 170 Millionen Euro rund 6,2 Prozent niedriger.