Lithium-Schwefel-Batterie
08.01.2020, 12:07 Uhr
Forschungsteam erzielt Fortschritte bei neuer Akkutechnologie
Australische Forscher haben einen effizienten Akku entwickelt, der Smartphones angeblich fünf Tage lang mit Strom versorgen kann. Das Fraunhofer IWS in Dresden hat davon einen ersten Prototypen gebaut.
Sie stecken hinter der Entwicklung des neuen Akkus: Matthew Hill, Mahdokht Shaibani und Mainak Majumder (v.l.)
(Quelle: Monash University)
Als Alternative zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Akkus sind Lithium-Schwefel-Akkus schon länger bekannt. Ihr Vorteil ist insbesondere die höhere Speicherdichte. So ließe sich beispielsweise bei Elektroautos die heute mögliche Reichweite von 300 bis 400 Kilometern pro Ladung dank der neuen Technologie auf bis zu 1000 Kilometern erhöhen. Auch bei Smartphones wären Betriebszeiten von bis zu fünf Tagen ohne Neuaufladung möglich. Für Lithium-Schwefel-Batterien spricht außerdem ein verbesserter ökologischer Fußabdruck, da bei der Herstellung weniger giftige Abfälle produziert werden.
Obwohl schon seit Längerem an der neuen Akkutechnologie getüftelt wird, gibt es einen Grund dafür, weshalb sie bislang nicht reif für den Markt war - die Haltbarkeit. Denn die Elektroden dieser Akkus zersetzen sich jeweils bereits nach einigen Ladezyklen. Forscher der Monash University in Australien scheinen nun aber eine Lösung für dieses Problem gefunden zu haben. Ein spezielles Bindemittel soll die Batterien stabiler und langlebiger machen. Wie es in einer Mitteilung der Universität heißt, ließ sich das Team dabei von einer Technologie inspirieren, die in den 70er-Jahren zur Verbesserung von Waschpulver eingesetzt wurde.
Von ihrer Entwicklung sind die Forschenden so überzeugt, dass sie diese zum Patent anmeldeten. Und vom deutschen Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik in Dresden ließen sie gleich einen Prototyp des neuen Akkus herstellen. Dort wurde 2016 bereits ein Vorläufer der Batterie des australischen Teams hergestellt. Laut Mitteilung bekundeten bereits einige der weltweit größten Hersteller von Lithium-Batterien in China und Europa ihr Interesse an den neuen Akkus. Weitere Tests sollen nun Anfang dieses Jahres durchgeführt werden.