iPhone-Absatz schrumpft 25.04.2016, 14:30 Uhr

Analysten prognostizieren Apple ein schwieriges Jahr

In diesem Jahr sollen die iPhone-Verkaufszahlen erstmals seit Einführung des Apple-Smartphones im Jahr 2007 zurückgehen - auch weil das kommende iPhone 7 enttäuschen könnte. Einen Schub wird es laut Analysten erst wieder 2017 geben.
(Quelle: Denys Prykhodov - Shutterstock)
Mit großer Spannung werden die Zahlen für das zweite Geschäftsquartal erwartet, die Apple am Dienstag vorlegen wird. Denn erstmals seit Einführung des iPhone im Jahr 2007 gehen Analysten davon aus, dass der kalifornische Elektronikkonzern den Absatz seines Kult-Smartphones nicht steigern konnte. Bereits im Januar hatte Konzernchef Tim Cook auf einer Analystenkonferenz angedeutet, dass die Verkäufe zurückgehen werden. 
Für viele Marktbeobachter stellt sich seitdem nur noch die Frage, wie hart es Apple tatsächlich treffen wird. Und glaubt man Top-Analyst Ming-Chi Kuo von KGI Securities, der als besonders fundierter Kenner des Unternehmens gilt, lautet die Antwort: ziemlich hart.
In einem Statement, auf das sich der Apple-Blog 9to5Mac bezieht, geht er davon aus, dass Apple "im schlimmsten Fall"  in diesem Jahr nur 190 Millionen Geräte verkaufen kann - damit fiele das Unternehmen sogar unter das Niveau von 2014 (193 Millionen Geräte). Im Vergleich zum Jahr 2015 wäre dies ein Rückgang von satten 18,1 Prozent.
Im "günstigsten Fall" rechnet Kuo im Jahr 2016 mit 205 Millionen verkauften iPhones, was im Vergleich zum Vorjahr immer noch einem Rückgang von 11,6 Prozent entsprechen würde. Zum Vergleich: Die meisten Analysten prognostizieren durchschnittliche iPhone-Verkaufszahlen zwischen 210 und 230 Millionen Stück. Nicht so Kuo: Er geht von noch niedrigeren Absatzzahlen aus - und legt sich fest, dass Apple der einzige Top-5-Smartphone-Brand sein wird, der im Jahr 2016 nicht bei den Verkäufen zulegen kann.

iPhone SE: Wenig Auswirkungen auf die Gesamtperformance

Kuo nennt mehrere Gründe für seine pessimistische Prognose. Zum einen erwartet er sich nur wenige Impulse von dem kürzlich vorgestellten iPhone SE, das mit seinem vergleichsweise kleinen Display vor allem Freunde kompakter Smartphones ansprechen soll. Zum anderen ist er sich sicher, dass die siebte iPhone-Generation - die Apple wohl im September zeigen wird - mit nur wenigen Innovationen aufwarten kann. Erst im Jahr 2017 rechnet Kuo wieder mit nennenswerten Neuerungen.
Mark Moskowitz, ein Analyst der britischen Bank Barclays, stößt ins gleiche Horn: Auch er geht davon aus, dass das iPhone 7 nicht das erhoffte große Hardware- und Design-Upgrade bringen wird - sondern lediglich kleinere Komponenten-Verbesserungen. Moskowitz beruft sich bei seiner Einschätzung auf die Zulieferer von Apple. Folglich ist auch er der Meinung, dass die iPhone-Verkäufe in diesem Jahr stagnieren werden.
Er prognostiziert - wie auch sein Kollege Kuo - dass Apple erst 2017 wieder mit einem Sprung nach vorne rechnen kann. Dann nämlich soll bereits die achte iPhone-Generation mit echten Innovationen wie zum Beispiel einem OLED-Bildschirm an den Start gehen. Eine leicht überarbeitete s-Modellvariante des iPhone 7, die gemäß Apples Logik eigentlich zuerst folgen müsste, soll es hingegen erst gar nicht geben, wie Moskowitz von industrienahen Quellen erfahren haben will.




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