Apple: Fels in der Brandung
Das sagen die Analysten
Obwohl JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee grundsätzlich positiv für die Apple-Aktie gestimmt ist und trotz immer weiterer Rekordhochs ein "Overweight"-Votum hält, ist der Experte mit Blick auf das vergangene Jahresviertel alles andere als enthusiastisch: Die Vorbedingungen seien "dramatisch anders" als im Weihnachtsquartal und die kurzfristigen Gewinntreiber hätten sich seitdem deutlich abgeschwächt, schrieb er kürzlich.
Wegen einer nachlassenden Dynamik beim iPhone-Absatz insbesondere in China und bei den 5G-Geräten dürften die Erwartungen der Anleger für das zweite Quartal eher gedämpft sein, so Chatterjee. Positive Überraschungen könnten aber von den Produkten Mac und iPad ausgehen.
UBS-Experte David Vogt verwies unterdessen auf die monatlichen Smartphone-Auslieferungsdaten aus China, die im März im Jahresvergleich um 14 Prozent unter denen des Vorjahres gelegen hätten. Diese Verlangsamung im Vergleich zum Januar und Februar dürfte allerdings wohl erwartet worden sein und könnte sich auch im April und Mai fortsetzen.
Für Analyst Mitch Stevens vom Analysehaus RBC hat Apple seine Möglichkeiten aber noch längst nicht ausgeschöpft: Die Geschäfte mit iPhones und Dienstleistungen sorgten für hohe Barmittelflüsse und sicherten Apple zwar fundamental ab, das Apple-Auto und das Kryptowährung-Geschäft böten aber weitere Chancen, argumentiert er.
Dass Apple sein eigenes Elektro-Fahrzeug bald auf die Straße bringen könnte, scheint aber unwahrscheinlich. Der Konzern selbst habe anfänglich als Datum das Jahr 2020/21 angegeben, schrieb Bernstein-Experte Toni Sacconaghi nach einer hauseigenen Konferenz zu dem Thema. Inzwischen werde aber seit sechs Jahren an dem Fahrzeug gearbeitet, und der Analyst rechnet nicht vor 2024/25 mit dem Start - sofern das Auto überhaupt komme. Apple wäre dann aber wohl ein ernst zu nehmender Neuanbieter, die Auswirkungen dürften jedoch für die traditionellen Hersteller spürbarer sein als für den E-Autobauer Tesla, glaubt Sacconaghi.