Schlimme Arbeitsbedingungen
05.09.2016, 10:00 Uhr
Apple-Zulieferer erneut in der Kritik
Ein Bericht von China Labor Watch deckt auf: Der Spardruck, den Apple auf seine Zulieferer in China ausübt, geben diese an die Arbeiter weiter.
Nächste Woche sind einmal mehr alle Augen auf Apple gerichtet, wenn die Kalifornier voraussichtlich ein neues iPhone präsentieren. Weniger mediale Beachtung findet allerdings die Tatsache, dass Apple derzeit wieder dabei ist, den Spardruck auf seine chinesischen Zulieferfirmen zu erhöhen, die diesen wiederum an die eigenen Angestellten weitergeben. Die Folge: Die Löhne sinken und die Arbeitsbedingungen verschlechtern sich zunehmend. Dies berichtet zumindest die Arbeitnehmerorganisation China Labor Watch (CLW) in ihrem jüngsten Bericht.
In dem Report werden besonders die Verhältnisse beim Apple-Zulieferer Pegatron in Shanghai angeprangert. "Die Arbeitsbedingungen sind schrecklich und die Arbeiter werden schlecht behandelt", schreibt CLW.
Konkret wurden die Stundenlöhne auf 1,60 Dollar gedrückt, und die Arbeitnehmer müssen Überstunden ohne Ende leisten. So weisen 62 Prozent der monatlichen Lohnausweise mehr als 82 Stunden Überzeit auf. Ein Angestellter leistete gar 109 Überstunden. Und der Lohndruck ist enorm. Selbst mit 80 Überstunden soll ein Pegatron-Arbeiter deutlich weniger verdienen als es dem derzeitig regulären Durchschnittslohn in Shanghai entspricht.
Die Arbeitsbedingungen lassen laut CLW ebenfalls zu wünschen übrig. So werden mangelnde Sicherheitsvorkehrungen für das Personal angemahnt. Auch die Verhältnisse in den Fabrik-eigenen Unterkünften werden angeprangert. Wie Bilder im Bericht zeigen, leben und schlafen die Arbeiter dort auf engstem Raum.
Immer wieder stehen große Elektronikkonzerne in der Kritik für die Arbeitsbedingungen ihrer Zulieferer. 2014 deckte CLW beispielsweise Fälle von Kinderarbeit bei chinesischen Samsung-Zulieferern auf.