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12.09.2017, 21:26 Uhr
iPhone X: Apple enthüllt neues Superphone
Wie bereits erwartet wurde, hat Apple sein neues Smartphone-Portfolio präsentiert. Highlight ist das iPhone X mit seinem fast rahmenlosen Display. Auch eine neue Smartwatch mit LTE-Funktion zauberte Apple-Chef Tim Cook aus dem Hut.
Die Gerüchteküche hat in fast jedem Punkt Recht behalten: Apple will mit einem radikal erneuerten iPhone, das der Konzern am Dienstag in Cupertino enthüllte, einen neuen Standard im Smartphone-Geschäft setzen. Beim iPhone X - gesprochen "ten" (englisch für zehn) - füllt der Bildschirm den Großteil der Frontseite aus und der Fingerabdruck-Scanner wurde durch Gesichtserkennung abgelöst. Es ist deutlich teurer als bisherige iPhones und kommt auch später als gewohnt erst am 3. November auf den Markt.
Im Phone X findet ein Display mit einer Diagonale von 5,8 Zoll - mehr als beim aktuellen Plus-Modell - in einem Gehäuse Platz, dass nur unwesentlich größer ist als das aktuelle "kleine" iPhone 7. Apple-Chef Tim Cook betonte bei der Präsentation, das iPhone X solle die Marschrichtung für die Branche für das nächste Jahrzehnt vorgeben - vor zehn Jahren hatte das erste iPhone den Grundstein für das heutige Smartphone-Geschäft gelegt.
Home-Button fällt weg
Mit dem größeren Display ist kein Platz mehr für den gewohnten Home-Button, mit dem man aus jeder Anwendung in das Hauptmenü mit den App-Symbolen zurückkehren konnte. Für diese Funktion wischt man jetzt stattdessen mit dem Bildschirm vom unteren Bildschirmrand hoch. Die Gesichtserkennung Face ID ist mit mehreren verschiedenen Sensoren dreidimensional, damit die Technologie nicht etwa mit einem Foto ausgetrickst werden kann.
Apple zeigte mit dem iPhone X nicht nur das teuerste Smartphone seiner Firmengeschichte, mit der Apple Watch 3 und Apple TV 4K gab es weitere Neuheiten zu sehen. Klicken Sie sich hier durch die Bilder.
Die Apple-Software passe sich auch an Veränderungen des Gesichts an - etwa wenn der Nutzer sich einen Bart wachsen lasse, sagte Marketingchef Phil Schiller bei der Präsentation im neuen Hauptquartier in Cupertino. Die Daten werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz direkt auf dem Gerät ausgewertet. Dank der Analyse soll das Telefon den Nutzer auch mit verschiedenen Frisuren und zum Beispiel mit und ohne Brille erkennen.
Die Gesichtserkennung ersetzt den Fingerabdruck-Scanner nicht nur zur Entsperrung der Telefone, sondern unter anderem auch für das Bezahlsystem Apple Pay. Ein verspielter Nebeneffekt der Technologie sind animierte Emoji, die in Echtzeit die Mimik des Nutzers übernehmen. Außerdem erlauben die Sensoren, die das Display für einen schmalen Streifen am oberen Bildschirmrand unterbrechen, bessere Selfies.
Für ordentlich Power soll der A11 Bionic Prozessor mit seinem 6-Kerne-CPU-Design sorgen. Apple verspricht eine deutliche Performance-Steigerung im Vergleich zum A10 Fusion.
An Kameras hat Apple auf der Vorderseite eine neue 7-Megapixel-Kamera verbaut, die Face ID ermöglicht und unter anderem einen Portraitmodus für Selfies mit Tiefenschärfe-Effekt bietet.
Auf der Rückseite kommt eine neu entwickelte 12-Megapixel-Dualkamera mit dualer optischer Bildstabilisierung zum Einsatz. Wie beim iPhone 7 Plus hat sie ein Weitwinkel- und ein Teleobjektiv, deren Aufnahmen vom Prozessor ineinandergerechnet werden können.
Das iPhone X kann kabellos aufgeladen werden und ist mit drahtlosen Ladegeräten des Qi-Standards kompatibel. In diesem Zusammenhang zeigte Apple auch AirPower:Dabei handelt es sich um ein kabelloses Ladezubehör, das ab 2018 erhältlich sein und einen großzügigen aktiven Ladebereich bieten soll. Nutzer eines iPhone 8, iPhone 8 Plus oder iPhone X sollen so gleichzeitig bis zu drei Geräte aufladen können - darunter die Apple Watch Series 3 sowie ein neues optionales kabelloses Ladecase für AirPods.
Für das iPhone X mit 64 GB Speicher müssen Käufer 1.149 Euro auf den Tisch blättern, die Version mit 256 GB schlägt mit 1.319 Euro zu Buche. Als Farben stehen Silber und Space Grau zur Verfügung.
iPhone 8 und 8 Plus: Gleiches Design, mehr Power
Nutzer, denen das revolutionäre Design des iPhone X und der wegrationalisierte Home Button suspekt sind, können auch an Bewährtem festhalten. So hat Apple auch seine iPhone-Modelle im bisherigen Format weiterentwickelt. Das iPhone 8 und das das 8 Plus kommen in den bekannten Abmessungen der Vorgängermodelle, sie wurden aber durch den A11 Bionic-Prozessor und leistungsfähigere Kameras aufgewertet. Auch sie können kabellos aufgeladen werden.
Das iPhone 8 und das iPhone 8 Plus sind ab dem 22. September mit 64 oder 256 GB erhältlich; für das kleinere iPhone 8 werden 799 beziehungsweise 969 Euro fällig, das große Plus-Modell schlägt mit 909 Euro beziehungsweise 1.079 Euro zu Buche.
Die Apple Watch wird autark
Als weitere Neuerung macht Apple seine Computer-Uhr mit einem Mobilfunk-Anschluss unabhängiger vom iPhone. Die dritte Generation der vor rund zweieinhalb Jahren gestarteten Apple Watch kann nun direkt ins LTE-Datennetz gehen und so für Telefonate oder zum Streamen von Musik genutzt werden. "Das war unsere Vision von Anfang an", sagte Apple-Manager Jeff Williams. Dabei soll man auch auf der Uhr unter der Telefonnummer des Handys erreichbar sein.
Dabei sei die zusätzliche Technik im Gehäuse mit unveränderter Größe untergebracht worden, betonte Williams. Dafür seien zum Beispiel die Antennen direkt ins Display integriert worden. Eine umprogrammierbare SIM-Karte für den Mobilfunk-Anschluss wurde fest im Gerät verbaut. Williams demonstrierte die Funktion mit einem Anruf auf der Uhr einer Mitarbeiterin, die gerade mitten auf einem See paddelte.
Die Apple Watch war seit dem Start im Frühjahr 2015 die bestverkaufte Computer-Uhr. Jetzt sei sie auch die Nummer eins unter den Uhrenmarken insgesamt, sagte Apple-Chef Cook. Offen blieb dabei, ob nach Stückzahlen, oder - wahrscheinlicher - nach Umsatz. Der Konzern nennt weiterhin keine Verkaufszahlen.
Die Apple Watch wird zudem mehr Informationen zum Puls anzeigen und die Nutzer warnen, wenn der Herzschlag zu schnell ist. Daten des Geräts sollen zudem im Rahmen einer Studie helfen, Herzrhythmus-Störungen zu erkennen.
Wie Apple mitteilte, wird die LTE-fähge Apple Watch zu Preisen ab 449 in den Shops kommen, die Variante ohne integrierten Mobilfunkchip beginnt bei 369 Euro. Die Apple Watch Series 1 wird zu einem neuen Einstiegspreis von 269 Euro angeboten.
Wie erwartet wurde auch die neue Version der Fernsehbox Apple TV vorgestellt, die schärfere Videobilder in 4K-Auflösung unterstützt.