Apple
09.11.2017, 14:20 Uhr
Teuer und innovativ: Das iPhone X im Test
Das iPhone X geht als neues Apple-Flaggschiff an den Start. Das über 1.000 Euro teure Gerät überzeugt mit einem neuen Display und einer innovativen Gesichtserkennung.
Vor zehn Jahren hat Apple die Handy-Welt an eine runde Taste unter dem Display gewöhnt, die für die Steuerung des ersten iPhone zentrale Bedeutung hatte. Jetzt dürfen sich die Nutzer das wieder abgewöhnen, denn mit dem iPhone X verzichtet der Hersteller auf das längst zum Erkennungszeichen gewordene Bauteil und führt weitere Neuerungen ein. Die Revolution kommt den Käufer teuer zu stehen: Mit 1.149 Euro für die 64-GB-Version und 1.319 Euro für die 256-GB-Variante setzt Apple eine neue Höchstmarke.
Doch Fans wird allein die Tatsache, dass nach zehn Jahren ein richtig neues Design kommt, das auf den ersten Blick erkennbar ist, überzeugen. Auch was die Wertigkeit und die Verarbeitung betrifft, lohnt sich die Ausgabe. Das Gehäuse mit der Rückseite aus gehärtetem Glas und dem Rahmen aus Metall hat praktisch keine spürbaren Übergänge. Einzig die rückwärtige Doppelkamera ragt wieder leicht aus der Rückseite heraus. Die Hülle hat gegenüber dem iPhone 8 Plus trotz der größeren Display-Fläche rund zehn Prozent an Oberfläche und auch Gewicht abgespeckt.
Der Bildschirm, der fast die gesamte Oberseite bedeckt, ist das Highlight und lässt die anderen Modelle plötzlich ganz alt aussehen. Er bietet eine Diagonale von 14,7 Zentimetern, allerdings nimmt die Einsparung für die Frontkamera und den Lautsprecher einen Teil der Fläche wieder weg. Sehr schön sehen die runden Ecken des Bildschirms aus, diese schneiden jedoch bei Inhalten, die nicht speziell dafür erstellt wurden, minimale Teile weg.
Die kleinen Flächen rechts und links der Kameraeinsparung werden zwar im Startbildschirm einbezogen, allerdings zeigen sie nur Grundinformationen wie Uhrzeit und Netz an. Man darf gespannt sein, ob künftige Apps für das X diese Areale nutzen oder die Darstellung einfach davor auf einer geraden Linie enden lassen. Derzeit haben die meisten Apps auch noch Ränder, da das neue 18:9-Format nicht unterstützt wird.
Scharf genug ist der erste OLED-Bildschirm, den Apple statt der bisherigen IPS-Displays verbaut, auf jeden Fall: Die Auflösung von 2.436 x 1.125 ist ein Schritt nach vorne und ergibt zusammen mit den lebendigen Farben und der realistischen Schwarzdarstellung einen tollen Eindruck.
An der Hauptkamera hat Apple ebenfalls gearbeitet, so verfügen jetzt beide Objektive auf der Rückseite über optische Bildstabilisatoren, zudem wurde die Blendenöffnung der zweiten Kamera von f/2.8 auf f/2.4 vergrößert, was die Lichtausbeute gegenüber dem iPhone 8 Plus noch einmal verbessert, sich aber nur beim optischen Zoom in schlechten Lichtverhältnissen wirklich bemerkbar macht.
Face ID statt Fingerabdruck-Sensor
Die Frontkamera sorgt für eine weitere Innovation: Face-ID, das Entsperren des iPhone X durch einen Blick auf das Display, was den Fingerabdruck-Sensor ersetzt. Im Test funktionierte das dank Infrarot selbst im Dunkeln gut, sobald man das Gerät anhebt, beginnt der Scan-Prozess. Apple verspricht eine hohe Sicherheit – wir konnten das Gerät im Test nicht mit Fotos überlisten und auch das Gesicht eines schlafenden Menschen reicht nicht, da die Augen geöffnet sein müssen.
Den Druck auf die Home-Taste, der bisher immer zurück auf den Startbildschirm führte, ersetzt eine Wischbewegung von unten nach oben über das Display, was einige Umgewöhnung von langjährigen Apple-Nutzern verlangt. Störend ist aber eher, dass man nun nach dem Entsperren per Gesichtserkennung noch über den Sperrbildschirm streichen muss, damit der Haupt-Screen erscheint.
Die Technik ist, was die Geschwindigkeit des Prozessors betrifft, auf dem gleichen hohen Niveau wie beim iPhone 8. Nur der Akku ist mit 2.716 mAh nicht allzu üppig bemessen. Wir kamen bei normaler Nutzung trotzdem über etwas mehr als einen Tag.
Die Technik ist, was die Geschwindigkeit des Prozessors betrifft, auf dem gleichen hohen Niveau wie beim iPhone 8. Nur der Akku ist mit 2.716 mAh nicht allzu üppig bemessen. Wir kamen bei normaler Nutzung trotzdem über etwas mehr als einen Tag.