Der Konflikt zwischen Arques und Siemens um den DECT-Hersteller Gigaset Communications setzt sich fort: "Mit Bestürzung" reagierte Siemens auf die jüngsten Entwicklungen bei Gigaset, wonach Varta-Vorstand Hans-Burghardt Ziermann und Ex-Arques-Manager Wolfgang Scheid als neue Gigaset-Geschäftsführer installiert werden. Gleichzeitig wird José Costa e Silva, der bislang als Geschäftsführer den Vertrieb leitete, aus dem Unternehmen gedrängt. "Die Vorgehensweise von Arques ist für uns in keiner Weise transparent und nachvollziehbar", erklärte Siemens dazu. Costa e Silva habe durch seine Vertriebsarbeit die gute Marktposition von Gigaset ausgebaut.

Nun übernimmt Ziermann als Geschäftsführer bei dem DECT-Hersteller das Vertriebsressort. Geschäftsführer Scheid wird die Bereiche Restrukturierung, Projektmanagement, IT und Personal verantworten. Pikant: Bis zu seiner Berufung in die Gigaset-Leitung war Scheid Vice President Operations bei Arques.

Wer indes das Finanzresort bei Gigaset übernehmen soll, steht bislang noch nicht fest. Eigentlich hätte Arques nach einem gerichtlichen Vergleich bis Februar diese Stelle neu besetzen sollen. Im Rahmen des Gerichtsprozesses war auch entschieden worden, dass Arques-Vorstand Michael Hütten seinen eben erst angetreten Posten als Gigaset-Geschäftsführer wieder zum 15. Februar räumen muss. Siemens hatte in der Berufung einen schweren Interessenkonflikt gesehen und Klage eingereicht.

Hintergrund der ganzen Auseinandersetzung sind eine ausstehende Kaufpreisrate von 15 Millionen Euro, die Arques noch an Siemens zahlen soll, sowie eine vor Monaten eingeforderte Restrukturierungshilfe in Höhe von 20 Millionen Euro, die Gigaset von Arques einfordert.