Gigaset
16.10.2009, 14:50 Uhr
Arques will nicht zahlen
Nach Informationen der Financial Times Deutschland versagt Arques der ehemaligen Siemens-Tochter Gigaset die Unterstützung. Der Siemens-Konzern will einen zweiten Fall BenQ verhindern und hat mit Arques Gespräche aufgenommen.
Die Beteiligungsgesellschaft Arques enthält der früheren Siemens-Tochter Gigaset angeblich eine Zahlung von knapp 20 Millionen Euro vor, so berichtet die "Financial Times Deutschland" (FTD). Arques habe Gigaset von Beginn an kein Geld zugeschossen, stattdessen aber eine "Bürgschaft auf erste Anforderung" in Höhe von etwa 20 Millionen Euro eingeräumt. Nun habe Gigaset das Geld abrufen wollen, bei Arques zweifele man jedoch die Notwendigkeit an und weigere sich zu zahlen. Pikant, da eine "Bürgschaft auf erste Anforderung" sich gerade dadurch auszeichnet, dass sie jederzeit und bedingungslos eingefordert werden kann.
Im Dezember könnten Gigaset nun Liquiditätsengpässe drohen, falls Arques nicht doch noch zahle. Grund sei die Restrukturierung von Gigaset, die allein im ersten Halbjahr 2009 23,5 Millionen Euro verschlungen habe und noch nicht abgeschlossen sei. Unterdessen mache das Geschäft von Gigaset Fortschritte. In Europa konnte der Marktanteil um drei Prozent auf 33 Prozent gesteigert werden, und in Deutschland hat Gigaset über 50 Prozent Marktanteil.
Gigaset: Arques will nicht zahlen
Gigaset-Chef José Costa e Silva würde angeblich gerne einen Investor suchen, was ohne die Zustimmung von Arques aber wohl kaum möglich ist. Eine Siemens-Sprecherin erklärte gegenüber der FTD, dass man mit Arques im Gespräch sei. Einen zweiten Fall BenQ wolle man auf jeden Fall vermeiden. Konzernchef Peter Löscher sei daran interessiert die Zukunft des Gigaset-Geschäfts nachhaltig zu sichern.
Arques hatte Gigaset im Herbst 2008 für 36 Millionen Euro vom Siemens-Konzern gekauft, eine Beteiligung von 19,8 Prozent verblieb bei Siemens. Die im Oktober fällige zweite Kaufpreisrate von 15 Millionen Euro habe Arques jedoch nicht überwiesen, worauf sich die beiden Unternehmen geeinigt hätten diese auf Raten zu zahlen.
Erst vor wenigen Wochen hatte Arques durch den Verkauf der Actebis-Gruppe inklusive NT plus an Droege für Schlagzeilen gesorgt.