Ohne Datenautomatik
05.07.2016, 10:29 Uhr
Base.de: Neustart mit Dumping-Preisen
Base startet als reine Online-Marke neu, die Kunden werden mit Preisen gelockt, die teils deutlich unter den O2-Angeboten liegen. Auch auf die umstrittene Datenautomatik verzichtet Telefónica bei Base.
Im Rahmen der Neuausrichtung des gesamten Telefónica-Portfolios startet nun auch die ehemalige E-Plus-Marke Base neu. Die Münchner betonen dabei, dass Base als reines Online-Angebot sich klar von der Premiummarke O2 unterscheiden soll.
Dem stationären Handel dürften die Preise, die Telefónica auf der Website von Base aufruft, trotz dieser klaren Positionierung als Online-Kanal weniger gefallen. Mit Base light gibt es eine Allnet-Flatrate mit 2 GB Highspeed-Datenvolumen im LTE-Netz für gerade mal 9,99 Euro. Auch der Preis nach den ersten 24 Monaten ist mit 14,99 Euro sehr günstig und für Händler mit den O2-Tarifen nicht annähernd darstellbar.
Hinzu kommt: Telefónica verzichtet bei Base auf die höchst umstrittene Datenautomatik, mit der O2-Kunden nach wie vor bei Vertragsabschluss "beglückt" werden. Besonders sauer aufstoßen dürfte dem Handel dabei die Formulierung auf der Base-Website: "Fair geht vor: keine Datenautomatik" ist dort zu lesen. Dass man damit die Datenautomatik quasi selbst als "unfair" darstellt, scheint den Marketingstrategen entgangen zu sein.
Die Tarife auf Base.de richten sich ausschließlich an Neukunden, die seit Februar laufende Umstellung bisheriger Base-Kunden auf O2-Verträge bleibt davon unberührt. Immerhin: In der Pressemitteilung versichert Telefónica, "bei Service und Beratung setzt Base ausschließlich auf digitale Kanäle".
Im Zuge der Verschmelzung von Base/E-Plus und O2 in den Shops standen allerdings beide Marken lange Zeit gleichberechtigt nebeneinander, und bis vor kurzem waren für Base-Kunden die blauen Outlets auch noch legitimer Anlaufpunkt bei Vertragsfragen. Der eine oder andere Base-Neukunde wird sich also auch in Zukunft noch zum O2-Händler begeben, wenn er ein Problem mit seinem Online-Tarif hat.