Patentkrieg
07.08.2014, 09:00 Uhr
Ein bisschen Frieden
Die beiden Erzfeinde Samsung und Apple haben ihre Patentstreitigkeiten beigelegt - allerdings nur außerhalb der USA. Von einem weitgehenden Waffenstillstand kann indes nicht die Rede sein.
Die beiden Elektronikkonzerne Apple und Samsung haben ihre Patentstreitigkeiten für beendet erklärt. Wie die Unternehmen mitteilten, werden die gegenseitigen Klagen fallen gelassen.
Die Meldung klingt zunächst nach einer kleinen Sensation: Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich doch recht schnell, dass das vermeintliche Friedensabkommen keines ist. Denn: Die Vereinbarung gilt nicht für die Vereinigten Staaten und wurde anscheinend nur getroffen, um die hohen Gerichtskosten weltweit zu reduzieren. Zudem gibt es keinerlei Patentabkommen.
Dadurch gilt es als ausgemacht, dass sich beide Streithähne weiterhin vor US-Gerichten beharken werden; die USA bleibt damit auch in Zukunft der zentrale Ort für die Auseinandersetzungen der Gegenspieler. Sind die Streitigkeiten dort gerichtlich geklärt, könnte der Konflikt sogar international wieder auflodern, mutmaßen Experten.
Apple und Samsung überziehen sich schon seit Jahren weltweit gegenseitig mit Klagen. Während Apple den Koreanern vorwirft, Features und das Aussehen des iPhone abgekupfert zu haben, haben die Kalifornier nach Ansicht von Samsung diverse technische Patente verletzt.
Vor allem der verstorbene Apple-Chef Steve Jobs hatte die Patentstreitigkeiten zu einem persönlichen Anliegen gemacht und diese forciert. Er war der Meinung, dass Samsung nur deshalb eine so starke Marktposition erlangen konnten, weil sich der Konzern nahezu ungehemmt der Ideen von Apple bediente.