Infoabend mit Fachhändler
13.02.2015, 07:26 Uhr
Reportage: Ein Dorf bekommt Breitbandzugang
Gemeinsam mit der Deutschen Telekom hat Fachhändler Stefan Tremmel eine Info-Veranstaltung zum VDSL-Ausbau organisiert. Telecom Handel war mit dabei.
Im beschaulichen Maria Thalheim in Oberbayern wollte man weg vom Internet-Trampelpfad mit 384 Kbit/s und hin zur Datenautobahn mit 50 Mbit/s und mehr.
(Quelle: shutterstock.com/360b)
Dass es an diesem Abend um Grundbedürfnisse gehen sollte, wird schnell klar. „Mogst a Hoibe?“, begrüßt die Bedienung die nach und nach eintrudelnden Besucher im Nebenraum des Gasthauses – wobei der Tonfall verrät, dass dies mehr als Aufforderung denn als Frage zu verstehen ist, und von daher auch meist mit einem kaum merklichen Kopfnicken quittiert wird.
Erst nach einer weiteren Bestellrunde, bei der es um die Versorgung mit Schweineschnitzeln für die rund 50 bis 60 fast ausschließlich männlichen Gäste geht, nähert man sich schließlich dem eigentlichen Thema des Abends: dem lang ersehnten Breitbandausbau im gut 500 Einwohner zählenden Maria Thalheim, einem ländlichen Idyll in der Gemeinde Fraunberg, irgendwo inmitten von Oberbayern.
Gastgeber der Info-Veranstaltung ist die Deutsche Telekom, Hintergrund der 5.000ste Kooperationsvertrag, den der Netzbetreiber im Rahmen der Initiative „Mehr Breitband für Deutschland“ seit dem Jahr 2008 mit einer Kommune geschlossen hatte:
Dank der Vereinbarung, die nicht zuletzt auch aufgrund des persönlichen Einsatzes des Bürgermeisters Johann Wiesmaier zustande kam, wurden im letzten Herbst rund vier Kilometer Glasfaser verlegt und vier Multifunktionsgehäuse aufgestellt, um die rund 250 Haushalte der Ortschaft mit Surf-Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde zu versorgen.
Der Fachhändler ist der, dem die Leute vertrauen
Gerichtet ist die Kritik an Stefan Tremmel, Fachhändler und Telekom-Partner aus der nahe gelegenen Kleinstadt Dorfen, der natürlich verspricht, das Problem umgehend im Sinne des Kunden zu lösen.
Eigentlich ist Tremmel der wichtigste Mann des Abends: Im Gegensatz zu den anwesenden Telekom-Vertrieblern und -Technikern ist er das bekannte Gesicht, derjenige also, dem die Leute vertrauen – und der die meisten Fragen beantworten muss.
Und für den natürlich auch viel auf dem Spiel steht. „Da kannst es dir einfach nicht erlauben, etwas zu verkaufen, was nicht funktioniert. Sonst kannst du dich auf keinem Volksfest mehr blicken lassen“, stellt Tremmel klar.
Andererseits sieht der Geschäftsführer eines media@home-Fachgeschäftes im Breitbandausbau auch eine riesige Chance. „Schon vor dem offiziellen Verkaufsstart hatten wir einen Ordner voller Anfragen“, sagt Tremmel, der die Zusammenarbeit mit der Telekom explizit lobt – neben der Hotline der Telekom war er der einzige aktive Vermarkter der neuen VDSL-Anschlüsse.
Breitbandausbau als Chance für den Handel
„Wir waren als Telekom-Partner aus der Region sehr eng eingebunden. Und der Erste am Markt macht eben dann das Geschäft“, so Tremmel.
Letztlich ist die Telekom – und das gilt wohl auch für die anderen Netzbetreiber – froh, wenn ein fähiger Fachhändler als lokaler Partner mit an Bord ist, und das nicht nur, weil dieser die Sprache der Kunden spricht. ,
„Es ist einfach so, dass das Gesicht entscheidend ist“, so Reinhold Gegenfurtner, Projektleiter bei der Deutschen Telekom. Unterstützung findet der Handelspartner dann beispielsweise dadurch, dass er rechtzeitig vorher die entscheidenden Leads bekommt – etwa die Straßenliste des geplanten Ausbaugebiets.
Als die Bedienung endlich die Schnitzel bringt, steigt der Lautstärkepegel in der Gaststube deutlich an – und auch Tremmel greift zufrieden zum Bier. Die meisten Thalheimer haben sich interessiert gezeigt, und „die, die hier heute schon unterschrieben haben, tragen das Thema ja weiter“, so der Fachhändler. Ihm ist es recht: In den nächsten Tagen stehen schon viele weitere Beratungsgespräche im Kalender.
Lesen Sie auch das Interview mit Fachhändler Stefan Tremmel .