Carlos Slim greift nach KPN

Scheitert die Akquisition von E-Plus durch Telefónica am Widerstand eines der reichsten Männer der Welt? Wie Spiegel Online berichtet hat der mexikanische Multimilliardär Carlos Slim dem niederländischen TK-Anbieter KPN - der Mutter von E-Plus - ein Übernahmeangebot unterbreitet. Sein Konzern America Movil soll bereit sein, 2,40 Euro je KPN-Aktie zu bezahlen - aktuell notieren die Papiere bei rund zwei Euro. KPN will die Offerte nun in Ruhe prüfen.

Der Vorstoß von Slim könnte sich auch unmittelbar auf den deutschen Mobilfunkmarkt auswirken - denn der Mexikaner gilt als erklärter Gegner einer E-Plus-Übernahme durch Telefónica. Der Grund: Seiner Meinung nach sei der Kaufpreis nicht angemessen. Gelingt es Slim nun, die volle Kontrolle über die E-Plus-Mutter zu erlangen, könnte er den Deal noch in letzter Minute platzen lassen. 

Der Hintergrund: Slim war im Jahr 2012 bei KPN eingestiegen und hält derzeit 29,8 Prozent der Aktien. Ende Juli hatte der Mexikaner eine Vereinbarung aufgekündigt, die besagt, dass America Movil seinen Anteil nicht auf über 30 Prozent aufstocken darf. Slims Vermögen wird auf rund 72 Milliarden Dollar geschätzt - er gilt damit hinter Microsoft-Gründer Bill Gates als zweitreichster Mann der Welt.