CES-Auftakt in Las Vegas: Das Auto als Entertainment-Wunderwelt

Entertainment-Wunderwelt

Außerdem wird in den USA der Unterhaltungskonzern Viacom CBS, zu dem unter anderem das Hollywood-Studio Paramount und der TV-Sender MTV gehören, Filme und andere Videoinhalte auf den großen Bildschirm bringen - wenn auch zunächst nur im stehenden Auto. 
"Wir wollen überall präsent sein, wo unsere Nutzer auf Inhalte zurückgreifen wollen", sagte Ted Schilowitz von Viacom CBS. Im Fisker Ocean soll es dagegen nur zwei eher kompakte Bildschirme geben. Und Henrik Fisker machte klar, dass er nicht viel vom Auto als Entertainment-Wunderwelt hält: "Letztendlich ist mit dem Auto zu fahren, vielleicht auch auf einer holperigen Strecke, etwas ganz anderes als es sich zu Hause im Sessel mit einem iPad oder Smartphone bequem zu machen."
Laut Umfragen seien aber 40 Prozent der Nutzer bereit, für bessere Konnektivität die Automarke zu wechseln, betonte Schaaf. In China seien es sogar fast zwei Drittel. Hier sehe Byton die Chance, auch als neue Marke in den Markt zu kommen. Die in China beheimatete Firma hat inzwischen 60.000 Reservierungen für das erste Modell. Byton will es in diesem Jahr in China und bis Mitte 2021 auch in den USA und Europa auf den Markt bringen.
Für den europäischen Markt stünden bereits Vereinbarungen mit Autohandelsgruppen und anderen Infrastruktur-Anbietern, sagte Schaaf in Las Vegas. Darunter seien viele Handelspartner, die Fahrzeuge etablierter Premium-Hersteller verkauften.
Grundsätzlich funktionieren Industriemessen wie die Technik-Show CES nach Überzeugung ihres Chefs Gary Shapiro nur noch, wenn sie über den Tellerrand ihrer Branche hinausblicken. "Wir fokussieren uns immer wieder auf frische Bereiche, um unser Kernpublikum neuen Dingen auszusetzen", so Shapiro.
Shapiro hatte die CES als Chef des veranstaltenden Branchenverbands CTA unter anderem zu einer wichtigen Automesse gemacht. Ursprünglich war sie eine auf den amerikanischen Markt ausgerichtete Show für Unterhaltungselektronik. In diesem Jahr kam unter anderem ein Schwerpunkt auf Gesundheits-Technologien dazu.
Die Veränderungen durch digitale Technologie seien so rasant, dass man als Unternehmen schnell in Rückstand geraten könne, wenn man nicht den Trends in anderen Branchen folge, argumentierte Shapiro. Früher seien Messen Branchensilos gewesen - aber diese Zeiten seien vorbei. "Kein Unternehmen - auch nicht Schwergewichte wie Apple - kann ohne Partnerschaften mit anderen Firmen existieren."
In der deutschen Wirtschaft wurde zuletzt darüber diskutiert, ob große Messeveranstaltungen überhaupt noch zeitgemäß seien. Ein Auslöser war das Aus für die zuvor lange schwächelnde IT-Messe Cebit. Zuletzt zeichnete sich auch ab, dass die Automesse IAA nach einer enttäuschenden Ausgabe im vergangenen Herbst ein neues Konzept brauchen wird.
Der CES-Chef sieht dagegen keine Gefahr, dass große Industriemessen wie seine grundsätzlich obsolet werden. Top-Manager bräuchten weiterhin die Möglichkeit, sich mit Kunden und Partnern zu treffen - und eine Messe biete effiziente Gelegenheiten dazu. Ein CES-Teilnehmer komme im Schnitt auf 33 Treffen. Die Messe, die in diesem Jahr vom 7. bis 10. Januar läuft, steht nur Fachbesuchern offen. Zum kommenden Jahr soll eine weitere große Halle auf dem Messegelände eröffnet werden, mit der auch die CES ausgeweitet werden kann.




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