Cyber-Kriminalität
03.07.2015, 10:55 Uhr
Immer mehr Android-Malware mit finanzieller Motivation
Cyberkriminelle versuchen immer häufiger, Android-Nutzern tief ins Portemonnaie zu greifen. Inzwischen hat jede zweite Smartphone-Malware eine finanzielle Motivation.
Über 40 Prozent der Deutschen nutzen ein Smartphone oder Tablet für Bankgeschäfte und jeder Dritte möchte laut Bikom mit seinem Smartphone künftig auch Fahrten in Bus, Bahn oder Taxi bezahlen. Finanzgeschäfte über mobile Geräte bringen allerdings auch zunehmend Cyber-Kriminelle auf den Plan, wie der aktuelle Mobile Malware Report von Gdata zeigt.
Alle 18 Sekunden ein neuer Schädling
Die Gdata-Sicherheitsexperten haben im ersten Quartal 2015 mehr als 440.000 neue Android-Malware-Samples entdeckt. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal stieg die Anzahl neuer Android-Schädlinge (413.871) damit um 6,4 Prozent.
Zudem stellten die Gdata-Analysten fest, dass über 50 Prozent der Android-Schädlinge eine direkte finanzielle Motivation haben. Als Beispiel für finanziell motivierte Malware nennt Gdata den Android-Trojaner Svpeng. Je nach Variante stiehlt dieser bei der Nutzung einer Banking-App die Zugangsdaten des Anwenders oder verschlüsselt das Gerät, um Lösegeld zu erpressen (Ransomware).
„Die Nutzung von Smartphones und Tablets fürs Online-Banking steigt rasant. Hier rückt insbesondere das Android-Betriebssystem mit dominierender Marktposition in den Fokus von Cyber-Kriminellen. Daher ist es nicht überraschend, dass Angreifer insbesondere für diese Plattform Finanz-Malware wie Banking-Trojaner entwickeln und verbreiten“, sagt Christian Geschkat, Gdata Produktmanager Mobile Solutions. „Wir erwarten somit im laufenden Jahr einen deutlichen Anstieg finanziell motivierter Schadsoftware für das Android-Betriebssystem.“
Weitere Prognosen der Gdata-Sicherheitsexperten: Durch die konstant hohe Verbreitung des Android-Betriebssystems steigt die Anzahl neuer Schädlinge 2015 rasant. Zudem droht eine Invasion über das Internet der Dinge.