Angriff auf Telekom-Router: "Noch einmal Glück gehabt"

Politiker schlagen Alarm

Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD) zeigte sich am Dienstag "sehr besorgt". Wenn die Telekom Opfer eines solchen Angriffs werden könne, müsse "jedem klar werden, wie aktuell und alltäglich die Gefahr ist". Bei der Sicherheit der IT-Infrastruktur müssten die Deutschen "eindeutig nachlegen", sagte er.
Das BSI hatte bereits am Montag von einem weltweiten Cyberangriff gesprochen und forderte schärfere Sicherheitsstandards im Internet der Dinge. "Je vernetzter die Welt ist und je allgemeiner Massenprodukte wie Router weltweit baugleich im Netz eingesetzt werden, desto verwundbarer sind unsere Netz-Infrastrukturen", sagte Schönbohm der "Welt".
Noch immer sei das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren nicht groß genug, sagte Alkassar. Das führe dazu, dass die Sicherheit nicht hoch genug priorisiert werde. Alkassar plädierte für klarere Verantwortlichkeiten und Haftungsregeln.
Der BSI-Präsident sprach sich zudem dafür aus, verstärkt Sicherheits-Gütesiegel vor allem für DSL-Router von asiatischen Herstellern wie Arcadyan einzusetzen. Auch eine Verpflichtung der Hersteller, zeitnah und regelmäßig Sicherheitsupdates aufzuspielen, könne die Sicherheit stärken.
Die Schadsoftware Mirai ist Sicherheitsexperten bereits bekannt. Ihre Spezialität ist, sich vorzugsweise in Verbrauchergeräte wie Router oder andere, privat genutzte vernetzte Elektronik einzuschleusen, um sie kapern und zum Teil eines ferngesteuerten Netzes zu machen. Zuletzt hatten Kriminelle Mirai-Botnetze mit fast einer halben Million verbundener Geräten im Netz zur Miete angeboten, wie vergangene Woche das Fachportal "heise online" berichtete. Die zusammengeschalteten Geräte werden von Kriminellen gern für koordinierte Attacken oder zum Versenden von Spam-Nachrichten genutzt.




Das könnte Sie auch interessieren