Glasfaserausbau 21.03.2019, 13:46 Uhr

Telekom und EWE gründen Joint Venture „Glasfaser NordWest“

Die Deutsche Telekom und EWE haben das Gemeinschaftsunternehmen „Glasfaser NordWest“ gegründet. Ziel ist es, den Breitbandausbau in Teilen Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Bremens voranzutreiben.
Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland (re.), und EWE-Vorstandsvorsitzender Stefan Dohler 
(Quelle: Telekom)
Die Deutsche Telekom und der Energie- und TK-Anbieter EWE haben einen Vertrag unterzeichnet, der die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens vorsieht. Das Joint Venture firmiert unter dem Namen „Glasfaser NordWest“ und wurde heute beim Bundeskartellamt formal angemeldet. Nach der ausstehenden Freigabe durch die Kartellbehörde wollen beide Parteien das Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Oldenburg zeitnah gründen.
Glasfaser NordWest soll bis zu 1,5 Millionen Haushalte und Unternehmensstandorte mit schnellem Internet versorgen. Es wirkt in Teilen Niedersachsens, Nordrhein-Westfalens und Bremens. Technische Grundlage sind Glasfaseranbindungen bis ins Haus (Fibre to the Home/FTTH). Beide Partner gehen von einer Investitionshöhe von bis zu zwei Milliarden Euro über einen Zeitraum von rund zehn Jahren aus.

Netz steht offen für Dritte

Die Gesellschafter bauen die Infrastruktur in einem wettbewerbsoffenen Auswahlverfahren auf, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung hieß. Sie wirken dabei als Generalunternehmer.
In den ersten beiden Jahren nach Unternehmensgründung legt Glasfaser NordWest die auszubauenden Gebiete vorab fest; die beiden Mutterunternehmen Telekom und EWE werden dann ausbauen. Im Anschluss vergibt Glasfaser NordWest die Ausbaugebiete per Auswahlverfahren auch an Dritte. Sobald die Hausanschlüsse gelegt worden sind, treten die EWE, die Telekom sowie alle weiteren interessierten TK-Unternehmen in einen direkten Wettbewerb um die jeweiligen Kunden. Im Jahr 2020 sollen die ersten Kunden im Ausbaugebiet die neuen Glasfaseranschlüsse nutzen können.
„Mit Glasfaser NordWest heben wir Synergien. Denn wir planen und bauen die Glasfaserinfrastruktur gemeinsam. Im Betrieb lasten wir dann die Netze stärker aus. Wir schließen auch jene Haushalte an, die sonst nicht so schnell versorgt würden“, sagt Dirk Wössner, Vorstand Telekom Deutschland. Und weiter: „Die Gründung ist Ausdruck unserer Strategie der Kooperation. Denn wir werden Deutschland nur gemeinsam mit anderen Unternehmen digitalisieren – und das ohne regulatorische Eingriffe.“
„Wir haben alleine schon viel erreicht, wollen aber noch mehr schnelle Internetanschlüsse für möglichst viele Menschen in unserer Heimatregion. Gemeinsam mit der Telekom können wir in kürzerer Zeit zu diesem Ziel gelangen“, sagt der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler. „Die Dienste auf der neuen Infrastruktur stehen allen interessierten Telekommunikationsunternehmen zu üblichen kommerziellen Bedingungen zur Verfügung.“
Die Kooperation ist zeitlich nicht beschränkt. Bereits im Dezember 2017 hatten die Telekom und EWE eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet und das Joint-Venture-Vorhaben bekanntgegeben.




Das könnte Sie auch interessieren