EHI
12.10.2022, 13:08 Uhr
Marktkonzentration im deutschen Online-Handel nimmt zu
Entgegen der jetzigen Wirtschaftslage sind die 1.000 umsatzstärksten B2C-Online-Shops im vergangenen Geschäftsjahr 2021 noch einmal gewachsen. Das zeigen die Analysen der Studie "E-Commerce-Markt Deutschland 2022" von EHI und eCommerceDB.
Die Platzhirsche Amazon und Otto dominieren weiter den Online-Handel in Deutschland. Die beiden Internet-Riesen hätten auch im Jahr 2021 ihre Position als umsatzstärkste Online-Händler in der Bundesrepublik behauptet, sagte der Leiter des Forschungsbereichs E-Commerce des Kölner Handelsforschungsinstituts EHI, Lars Hofacker, der Deutschen Presse-Agentur. Den dritten Platz im Ranking der Online-Händler sicherte sich der Elektronikhändler mediamarkt.de und verdrängte damit den Online-Modehändler Zalando auf den vierten Rang.
Die 1.000 größten Online-Shops hätten im vergangenen Jahr ihren Umsatz noch einmal um 16,1 Prozent auf 79,9 Milliarden Euro gesteigert, sagte Hofacker. Den Löwenteil des Geschäfts - immerhin 41,1 Prozent der Umsätze - sicherten sich dabei die zehn größten E-Commerce-Händler, zu denen laut EHI neben Amazon, Otto und Media Markt auch Zalando, Ikea, Saturn, Apple, Lidl, H&M und die Internet-Apotheke Doc Morris gehören. Damit fiel der Marktanteil der Top-10 noch einmal höher aus als im Vorjahr. Da lag er noch bei 40 Prozent. "Insgesamt hat die Marktkonzentration im deutschen Online-Handel weiter zugenommen", sagte Hofacker.
Allein der Marktführer Amazon beanspruchte fast ein Fünftel des Umsatzes der Top-1.000 für sich. Dabei sank sein Marktanteil gegen den Trend um 0,6 Prozentpunkte auf 19,6 Prozent. Das stärkste Wachstum unter den Top-10 verzeichnete Ikea. Der schwedische Möbelhersteller konnte seinen E-Commerce-Umsatz in Deutschland binnen Jahresfrist mehr als verdoppeln. Auch Apple und Doc Morris wuchsen überdurchschnittlich.
Insgesamt gab es im Ranking der größten Online-Händler 2021 nur wenig gravierende Verschiebungen. Einziger Neuzugang unter den Top 20 war der Modehändler Breuninger, der den Baumarktbetreiber Hornbach verdrängte.
Beliebt bleiben Hofacker zufolge in Deutschland weiterhin Online-Marktplätze. Hier dominierte Amazon mit 46,2 Milliarden Euro Umsatz den Markt. Erst mit weitem Abstand folgten Ebay und Otto. Von den 1.000 größten Online-Shops hatten 544 auch stationäre Ladengeschäfte.