Initiative
21.08.2013, 16:57 Uhr
Facebook, Samsung & Co. wollen Internet für alle
Mit dem Projekt Internet.org will Facebook-Gründer Mark Zuckerberg noch mehr Menschen den Zugang zum Internet ermöglichen. Unterstützt wird er dabei von namhaften Konzernen aus der TK-Branche.
Immer noch sind zwei Drittel der Weltbevölkerung von der digitalen Welt abgeschnitten, das Internet kennen sie - wenn überhaupt - allenfalls vom Hörensagen. Diese Menschen sind es, die Facebook-Gründer Mark Zuckerberg nun mit seinem neu gegründeten Projekt Internet.org unterstützen möchte.
Zusammen mit anderen namhaften Konzernen aus der TK-Branche - darunter Nokia, Samsung, Ericsson und Qualcomm - hat es sich Zuckerberg zum Ziel gesetzt, auch Menschen in strukturarmen Gegenden den kostengünstigen oder gar kostenlosen Zugang zum World Wide Web zu ermöglichen. Dies sei ein wichtiger Schritt, um weltweit gleiche Bildungs- und Aufstiegschancen zu schaffen, hieß es in einem entsprechenden Positionspapier von Internet.org.
Die Allianz soll nun Konzepte erarbeiten, um Barrieren in Entwicklungsländern zu überwinden, die dort eine Nutzung des Internets unmöglich machen. Vor allem sollen Wege gefunden werden, um besonders günstige Zugangs-Technologien und Smartphones zu entwickeln. Ein weiteres Ziel sei es, Daten effizienter zu komprimieren sowie Apps und Services zu programmieren, die nur geringe Datenmengen verbrauchen.
Vernetzung: ein menschliches Grundrecht?
Durch die verbesserte Effizienz der Netzwerke soll es schließlich gelingen, bestimmte Internet-Dienste zu einem Bruchteil der heutigen Kosten - oder sogar komplett kostenlos - anbieten zu können. Anders als der Internetkonzern Google hat Internet.org allerdings kein Konzept vorgelegt, wie man in abgelegenen und schwer erschließbaren Regionen eine stabile Internet-Infrastruktur aufbauen kann.
Dennoch: Am Ende, so die Vision von Zuckerberg, sollen alle Menschen auf dieser Welt miteinander vernetzt sein. Dieses Recht auf Vernetzung sieht der Facebook-Chef als so fundamental an, dass es seiner Meinung nach zu einem menschlichen Grundrecht erklärt werden soll.
Gleichzeitig dürfte - bei allem Altruismus - auch eine gehörige Portion Geschäftssinn hinter Internet.org stecken. Denn nicht nur arme Menschen bringt das Projekt voran - sondern auch die beteiligten Unternehmen, die allesamt von einer weiteren Verbreitung des Internets wirtschaftlich stark profitieren würden.