Apple-Quartalszahlen
24.04.2013, 10:59 Uhr
Die (ganz) fetten Jahre sind vorbei
Nach den Höhenflügen der Vergangenheit muss Apple erstmals seit 10 Jahren wieder einen Rückgang beim Nettogewinn verbuchen. Nach dem Kurseinbruch der vergangenen Monate tröstet der Konzern seine Aktionäre mit hohen Ausschüttungen.
In anderen Unternehmen würden die Sektkorken knallen. Apple hingegen kann mit den jüngsten Quartalszahlen - gemessen an den Rekordergebnissen der Vergangenheit und dem eigenen hohen Anspruch - nicht hundertprozentig zufrieden sein.
Zwar hat der kalifornische Elektronikhersteller im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2012/2013 den Umsatz von 39,2 Milliarden US-Dollar im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 43,6 Milliarden US-Dollar steigern können. Beim Nettogewinn allerdings musste der Konzern zum ersten Mal seit 10 Jahren einen Rückgang verbuchen. Dieser schrumpfte um knapp 18 Prozent von 11,6 auf 9,5 Milliarden US-Dollar.
Die Verkaufszahlen selbst geben wenig Anlass zur Kritik: Bei den iPhone-Absatzzahlen konnte Apple von 35,1 auf 37,4 Millionen Geräte zulegen. Der iPad-Absatz schnellte sogar von 11,8 auf 19,5 Millionen verkaufte Einheiten in die Höhe. Die Mac-Verkäufe blieben mit 4 Millionen Stück in etwa konstant - ein durchaus beachtliches Ergebnis, hält man sich die derzeitige Krise auf dem PC-Markt vor Augen.
"Wir freuen uns einen Rekordumsatz für ein Märzquartal bekanntgeben zu können, den wir dank weiterhin starker Performance bei iPhone und iPad erzielt haben," sagt Apple-Chef Tim Cook.
Zugleich kündigte er für die Zukunft "fantastische neue Hardware, Software und Services" an. Man sei sehr zuversichtlich, was die eigene Produkt-Pipeline betreffe, so der Manager. Allerdings: Für das kommende Quartal stellte Cook einen Umsatz von nur 33,5 bis 35,5 Milliarden US-Dollar in Aussicht - ein Wert, der weit unter den Erwartungen der Analysten liegt.
Diese Prognose dürfte Cook nicht gerade den Rücken stärken. Zuletzt gab es immer wieder Spekulationen über einen möglichen Sturz des Managers. Der Hintergrund: Cook hatte zwar die Apple-Aktie Ende August 2012 auf ein Allzeit-Hoch von rund 540 Euro geführt. Danach ging es allerdings nur noch in eine Richtung - steil bergab. Das ist sicher auch ein Grund, warum Apple nun den Tresor öffnet und bis Ende 2015 rund hundert Milliarden Dollar an seine Aktionäre auszahlen möchte - quasi als Schmerzensgeld.
Die Börse reagierte indes positiv auf die Bilanz. Aktuell notiert die Apple-Aktie bei leichten Zugewinnen bei knapp 316 Euro.