Studie 05.02.2018, 10:15 Uhr

Das wollen Kunden bei 5G

In der ersten umfassenden Studie hat Ericsson Smartphone-Nutzer in 14 Ländern befragt, welche Erwartungen sie haben, damit die nächste Mobilfunkgeneration 5G ein Erfolg werden kann.
(Quelle: Shutterstock/Shaynepplstockphoto)
Bisher war 5G als nächste Mobilfunkgeneration vor allem ein Thema der Industrie, doch da der Start näher rückt, wird es immer wichtiger, den Begriff auch den Konsumenten, die in einigen Jahren die Dienste nutzen sollen, näherzubringen. Der Netzwerkausrüster Ericsson hat in der bisher größten Verbraucherstudie deshalb 14.000 Smartphone-Nutzer aus 14 Ländern befragt, deren Aussagen sechs klare Forderungen an die Netzbetreiber ergeben, damit 5G ein Erfolg werden kann. Einige dieser Erkenntnisse ließen sich zur Steigerung der Kundenzufriedenheit durchaus schon auf aktuelle Angebote anwenden, wie die Verfasser der Studie ebenfalls deutlich machen.
1. Einfache Tarife: Sechs von zehn Smartphone-Nutzern haben laut der Studie Probleme mit der Komplexität ihrer Daten­tarife, entsprechend erfüllen diese nicht immer ihre wahren Bedürfnisse. Eine Mehrheit wünscht sich zudem vor allem online eine bessere Erklärung der Angebote durch die Netzbetreiber. So waren sich 70 Prozent der Befragten beispielsweise nicht bewusst, dass mobile Werbung ihr Datenvolumen verbraucht.
2. Keine Einschränkungen: Echte Flatrates­ ohne Beschränkungen im Kleingedruckten beruhigen Verbraucher, selbst wenn sie eigentlich nicht so viele Daten benötigen. Das war bei der Umfrage auch in Deutschland so, wobei hierzulande mit monatlich 2,5 GB pro Anwender am wenigsten Daten in den 14 untersuchten Ländern genutzt werden.
3. Volumen als Währung: Der durchschnittliche Smartphone-Nutzer hat pro Jahr 31 GB ungenutzter mobiler Daten übrig, die in der Regel verfallen – das entspricht circa 65 Stunden an Video-Anrufen oder 517 Stunden Musik-Streaming. Zudem ist die Zahl jener, die Volumen verfallen lassen, 2,7-mal so hoch wie das jener Anwender, die dieses überschreiten. Zwei von fünf Verbrauchern würden den Überschuss gerne als Währung verwenden und ihr ungenutztes Datenvolumen sparen, damit handeln oder es verschenken.
4. Mehr als nur Menge: Die aktuellen Tarife sind für viele Nutzer zu stark auf das reine Datenvolumen ausgerichtet, doch sie legen auch Wert auf hohe Geschwindigkeit und eine faire, flexible und auch individuelle Tarifgestaltung.
5. Keine Angst vor den Kunden: Die Idee von 5G-Dienstleistungen spricht weltweit 76 Prozent der Befragten an – davon sind 44 Prozent tatsächlich bereit, dafür zu zahlen. Über 50 Prozent nehmen an, dass sie schon innerhalb von zwei Jahren nach der Markteinführung von 5G spezielle Dienstleistungen nutzen werden. Über ein Drittel rechnet damit, dass 5G mehr Möglichkeiten eröffnet als bloße Geschwindigkeit, Netzabdeckung und niedrigere Preise – zum Beispiel durch Verbesserungen wie mehr Akkulaufzeit und die Möglichkeit, nicht nur klassische Geräte, sondern auch das Internet of Things zu verknüpfen.
6. Substanz statt Sprüche: Verbraucher wollen Transparenz und klare Leistungsbeschreibungen statt leerer Werbesprüche. Der Bericht zeigt, dass nur vier Prozent den Marketingslogans und Netzleistungsstatistiken der Betreiber so viel Glauben schenken, dass dies ihre Wahl des Carriers bestimmt.




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