United Internet bleibt beim Netzaufbau entschlossen
Leichtes Umsatzwachstum im ersten Halbjahr bei United Internet
Im ersten Halbjahr konnte United Internet den Umsatz nur um gut ein Prozent auf 2,6 Milliarden Euro steigern. Hier hatte das Unternehmen unter anderem mit dem Smartphone-Geschäft zu kämpfen, in dem die Preise zur Kundengewinnung meist subventioniert werden. Das operative Ergebnis war unter anderem aufgrund von zuletzt überarbeiteten Bilanzregeln, die insbesondere die Verbuchung von Leasingverträgen ändern, elf Prozent auf 630 Millionen Euro nach oben geklettert.
Negativ wirkten sich dagegen geplante Investitionen sowie erhöhte Marketing-Ausgaben im Geschäft mit Internet-Anwendungen aus. Hinzu kamen vorläufig entstandene Mehrkosten bei der Netzmiete im Mobilfunkgeschäft für Privatkunden in Höhe von rund 37 Millionen Euro.
Konzernchef und Großaktionär Ralph Dommermuth geht hier schon seit Monaten auch rückwirkend fest von Preisnachlässen durch eine Neuverhandlung aus. Entgegen den ursprünglichen Erwartungen habe es im entsprechenden schiedsgutachterlichen Verfahren noch keine verbindliche Entscheidung gegeben. "Wir haben im September 2017 angefangen und von daher gedacht, es wird eine kurze Sache", sagte Dommermuth der Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Unser Vorleistungslieferant hat das aber nicht so gesehen."
So sei bei der Bundesnetzagentur die Regel durchgesetzt worden, dass während der 5G-Frequenzauktion keine Verhandlungen stattfinden dürften. Die Auktion hatte sich im Frühling dann allerdings stark in die Länge gezogen, "länger als es alle am Anfang gedacht haben", so Dommermuth. Nach Angaben des Unternehmens soll die Entscheidung nun aber bis spätestens Ende Oktober fallen.
United Internet betreibt über Drillisch bisher keine eigenen Antennen, sondern mietet Kapazitäten vor allem bei der O2-Mutter Telefónica Deutschland und auch bei Vodafone. An seinem Plan, künftig ein eigenes Netz zu errichten, hält das Unternehmen aber fest. Zu diesem Zweck hatte es sich im Rahmen der jüngsten 5G-Frequenzauktion insgesamt sieben Blöcke für rund 1,1 Milliarden Euro gesichert und damit die erste Hürde genommen.