Endlich edel
07.04.2015, 09:00 Uhr
Samsung Galaxy S6 und S6 Edge im Test
Vom neuen Samsung-Flaggschiff Galaxy S6 kommt zusätzlich eine Edge-Version mit abgerundetem Display. Im Test zeigen die High-End-Smartphones viele Stärken.
Es muss wieder die Nummer eins werden: Das Samsung Galaxy S6 und sein Bruder S6 Edge tragen die Hoffnung der Koreaner, dem iPhone 6 Kontra zu geben und die Konkurrenz von HTC und Sony im High-End-Bereich auf Distanz zu halten. Wir haben die beiden Topmodelle getestet.
Zumindest bei der Preispolitik ist Apple ganz klar das Vorbild: Denn das Samsung-Flaggschiff ist teuer, dazu staffeln jetzt auch die Koreaner die Preise nach der Größe des fest verbauten Speichers – eine Erweiterungsmöglichkeit durch MicroSD-Karten wie bisher gibt es nicht mehr.
So kostet der Einstieg beim S6 mit 32 GB 699 Euro, das S6 Edge beginnt mit 849 Euro. 64 GB gibt es für 100 Euro Aufpreis, die 128-GB-Version kostet 200 Euro mehr als die Basis und damit als Edge in der Topversion stolze 1.049 Euro.
Metall und Glas
Für diese anspruchsvollen Preise bekommt der Kunde anders als beim Vorgänger mit seiner Plastikhülle nun wieder ein sehr hochwertiges Gehäuse.
Die Rückseite aus Gorilla-Glas und der Rahmen aus Metall wirken sehr edel, dazu sind beide Geräte mit weniger als 140 Gramm Gewicht für Smartphones recht leicht.
Mit sieben Millimetern sind sie auch schön schlank, allerdings ragt die Linse der Hauptkamera um 1,5 Millimeter aus der Rückseite. Das kompakte Gehäuse wirkt sehr stabil, was wohl auch an dem fest eingebauten Akku liegt. Allerdings ist das S6 leider nicht mehr wasserdicht.
Beide Versionen wirken also edel und hochwertig, doch das S6 Edge bietet noch einen optischen Effekt, da das Display erstmals über beide Seiten des Smartphones abgerundet wurde.
Dessen zusätzlicher Nutzen erweist sich im Alltag als eher bescheiden: Die Anwendungen beschränken sich auf einen Newsfeed, eine Nachtuhr und wechselnde Farben für VIP-Anrufer.
Zugelegt hat auch das Arbeitstempo noch einmal, denn der hauseigene Exynos-Achtkernprozessor mit viermal 2,1 GHz und viermal 1,5 GHz ist in Kombination mit 3 GB Arbeitsspeicher einer der schnellsten und hat mit Medien und Apps keinerlei Probleme.
Auf Android 5.0 hat Samsung wieder seine eigene TouchWiz-Oberfläche gelegt, der die Überarbeitung auf jeden Fall gut getan hat. Denn die Menüs und Icons sehen moderner aus und vor allem die prinzipiellen Einstellungen erscheinen klarer als bisher.
Hohe Fotoqualität
Zudem ist das Gerät ab Werk mit weniger wahrscheinlich unnötigen Apps als bisher „verstopft“. Auch der Fingerabdrucksensor wurde im Bedienkomfort optimiert, denn jetzt reicht wie beim iPhone ein bloßes Auflegen des Fingers auf die Menütaste.
Von hoher Qualität sind auch die Schnappschüsse der 16-Megapixel-Hauptkamera, die einen rasanten Auslöser mitbringt und nach einem Doppelklick auf die Menütaste nach wenigen Sekunden schussbereit ist.
Der optische Bildstabilisator und eine gegenüber dem Vorgänger vergrößerte Linse sorgen für eine hohe Bildschärfe und eine gute Lichtausnutzung auch in dunkleren Umgebungen.
Ein nettes Detail: Selfies der Frontkamera können mit einem Druck auf den Pulsmesser neben der Linse auf der Rückseite aufgenommen werden, was hilft, das Gerät ruhig zu halten und das eigene Gesicht besser zu erfassen.
Die beiden Akkus sind mit 2.550 beziehungsweise 2.600 mAh eigentlich recht üppig dimensioniert, doch in der Praxis sind die Leistungen nicht überragend. Im Test hielten beide Geräte etwa einen Tag durch.
Die Schnellladefunktion hilft zumindest, das Smartphone in rund zwei Stunden wieder zu laden. Allerdings geht das erstmals integrierte drahtlose Laden deutlich langsamer.
Fazit: Beide Versionen des neuen Samsung-Flaggschiffs liefern eine starke Leistung ab, dazu kommen als Kaufargument die viel edleren Materialien. Allerdings sind sie auch teuer geworden und der Akku könnte besser sein.