Intelligente Waage 11.03.2016, 10:00 Uhr

Review: Garmin Index Smart Scale im Test

Garmin hat mit der Index Smart Scale eine Waage mit Smartphone-Anbindung auf den Markt gebracht, die auch Körperfett und Knochenmasse misst. Wir haben das Gerät einem Dauertest unterzogen.
Fitness Tracker waren erst der Anfang, das Zählen der täglich zurückgelegten Schritte oder auch die aktuellen Pulswerte immer im Blick zu haben, das reicht manchem Technik-Fan heute nicht mehr aus. Denn auch wenn die Activity Armbänder schon eine ganze Menge an Daten liefern, für eine umfassende Körperanalyse fehlen einfach noch entscheidende Messwerte.
Garmin will diesen Missstand mit seiner seit Kurzem erhältlichen intelligenten Waage namens Index Smart Scale beheben, wir haben das Gerät über mehrere Wochen getestet.  Die Inbetriebnahme gestaltet sich so einfach, wie man es von einer normalen Waage erwartet: Nachdem man die mitgelieferten AA-Batterien (sie sollen für bis zu 9 Monate Strom liefern) eingelegt hat, kann man sich auch schon auf die aus Glas gefertigte Oberseite stellen.
Das sollte man nach Möglichkeit barfuß machen, da dann deutlich mehr Messergebnisse möglich sind. So wird dabei nicht nur das Körpergewicht angezeigt, die Index Smart Scale errechnet auch den Bodymass-Index, den Wasser- und Körperfettanteil sowie die Knochen- und Muskelmasse. Hierzu werden minimale Elektroimpulse durch die Beine geschickt, anhand des festgestellten Widerstands kann die Waage dann die oben genannten Daten kalkulieren. Dargestellt wird alles auf einem auch aus der Entfernung gut ablesbaren blauen LED-Display.

Garmin Index Smart Scale: Direkter Draht zum Smartphone

Soweit so gut, doch diese Features bekommt man auch bei einer normalen Körperanalyse-Waage aus dem Kaufhaus für 30 bis 40 Euro. Der stolze Preis von 169 Euro für das Garmin-Gerät muss also auf andere Weise gerechtfertigt werden. Neben der exzellenten Verarbeitung sind das natürlich die smarten Funktionen, sprich, die Möglichkeiten, die sich über die Verbindung mit der Smartphone-App oder dem Garmin-Portal am PC ergeben.
Die Waage schickt die gespeicherten Daten nämlich via WLAN, Bluetooth oder ANT an kompatible Geräte, sodass der Nutzer diese Informationen auch dort auslesen und auswerten kann. Wir haben die Verbindung mit der Smartphone-App Garmin Connect getestet. In unserem Profil hatten wir bereits ein Vivofit von Garmin eingerichtet und konnten die darüber gesammelten Schritte und Kilometer einsehen. Nach dem Hinzufügen der Index Smart Scale (klappte leider erst im dritten Anlauf) tauchten direkt auch die darüber erfassten Daten zu Gewicht und Co. auf.
Die Genauigkeit der Messwerte konnten wir (abgesehen vom Gewicht) nicht exakt überprüfen, grundsätzlich sind aber die Ergebnisse zu Knochenmasse oder Fettanteil mit Vorsicht zu genießen. Wer medizinisch hieb- und stichfeste Werte will, kommt um eine professionelle Messung, beispielsweise beim Sportmediziner, nicht umhin. Die von solchen Waagen erfassten Werte sind deshalb eher dazu geeignet, Trends zu erkennen, beispielsweise ein Ansteigen der Muskelmasse durch regelmäßiges Training.
Und das macht die Garmin Index Smart Scale tadellos. Während manche günstigen Körperanalyse-Waagen mitunter am selben Tag zwei deutlich voneinander abweichende Ergebnisse anzeigen können, lieferte das Testgerät über den gesamten Testzeitraum gut vergleichbare Werte.
Was uns gut gefallen hat:
Die Index Smart Scale ist sehr gut verarbeitet, bietet konstante Messergebnisse und erlaubt die detaillierte Auswertung per App. Die Waage erkennt, wer gerade auf ihr steht und kann so bis zu 16 verschiedene Profile/Personen speichern. So können auch Ehepartner und Kinder die Waage mit ihrem Smartphone und ihrer individuellen App nutzen. Voraussetzung ist allerdings ein eigenes Konto bei Garmin Connect – ohne geht nichts.
Was uns nicht so gut gefallen hat: Die Daten der Waage lassen sich nicht mit anderen Anwendungen (abgesehen von My Fitness Pal) nutzen, wer also beispielsweise einen Fitbit-Tracker hat, kann Gewicht, BMI und Co. nicht in der App anzeigen lassen. Und so schön die Glasoberfläche auch ist – ohne tägliches Abwischen ist diese bald mit unübersehbaren Fußabdrücken übersät. Ebenfalls ein Manko: Pro Tag erfasst die Waage nur einen Datensatz. Wenn man sich also morgens und dann noch einmal abends wiegt, wird die Messung vom Morgen überschrieben – auch in der App. Bleibt zu hoffen, dass Garmin das in Kürze ändert.
Denn insgesamt ist die Garmin Index Smart Scale ein feines Stück Technik, auch wenn der Preis ein wenig hoch ist.




Das könnte Sie auch interessieren