Fitness Tracker
22.12.2015, 09:11 Uhr
Test Vivosmart HR: Getarnte Smartwatch
Mit dem Vivosmart HR hat Garmin ein Fitness-Armband auf den Markt gebracht, dass sich in vielen Dingen vor einer Smartwatch nicht verstecken muss. Wir haben das 149 Euro teure Gadget getestet.
Mal ehrlich: In den ersten Wochen nach dem Kauf eines Fitness-Armbands schaut man fleißig jeden Tag auf das Display beziehungsweise die App um seinen täglichen Fortschritt in puncto Schritte, Kalorien oder Schlafrhythmus zu verfolgen. Diesen Reiz des Neuen verlieren die Geräte dann aber zusehends, bis man das Armband eines Tages eben nicht mehr neu lädt, sondern in der Schublade verstauben lässt.
Beim Vivosmart HR dürfte das nicht so schnell passieren, denn Garmin hat in seinen neuesten Fitness Tracker jede Menge Zusatzfeatures gepackt, die sich im Alltag als sehr praktisch erweisen und weit über rein sportliche Aspekte hinausgehen.
So zeigt das 160 x 68 Pixel große Display auch eingehende SMS, E-Mails und Kalendererinnerungen an und erlaubt das Steuern der Musikwiedergabe auf dem Smartphone - ganz wie eine Smartwatch. Die LED-Anzeige konnte uns im Test überzeugen, auch bei Tageslicht war alles gut lesbar, nur bei den mitunter etwas kleinen Buchstaben muss man das Gerät näher heranholen. Im Gegensatz zu manch anderem Tracker ist das Display die ganze Zeit aktiv, die mitunter nervige, weil nicht zuverlässige, Aktivierung desselben durch ein Drehen des Handgelenks entfällt somit.
Die Bedienung erfolgt direkt über das berührungsempfindliche Display, es gibt nur einen physischen Knopf zum Wechsel zwischen den Obermenüs sowie zum Ausschalten. Das Vivosmart HR reagierte sehr schnell auf die Eingaben, nur manchmal war ein zusätzlicher Wisch nötig, um auf die nächste Seite zu gelangen. Der Aufbau des Menüs ist recht simpel, man findet sich sofort zurecht und gelangt schnell zur gewünschten Anzeige.
Herzfrequenz auf einen Blick
Wie der Produktname schon sagt, besitzt das Vivosmart HR einen Herzfrequenzmesser an der Unterseite des mit 12,3 Millimetern vergleichsweise dicken Gehäuses. Dieser misst auf Wunsch auch konstant den ganzen Tag über den Pulsschlag, allerdings nicht jede Sekunde sondern im Abstand von mehreren Minuten. Dadurch wird die Akkulaufzeit von ansonsten sehr guten fünf bis sechs Tagen natürlich merklich reduziert, dennoch waren im Schnitt drei bis vier Tage drin.
Die aufgezeichneten Daten lassen sich auf dem Gerät selbst ablesen, komfortabler geht es allerdings mit der Connect-App von Garmin. Diese bietet umfangreiche Analysemöglichkeiten, hatte aber in der von uns getesteten Version noch einige kleinere Hänger und verweigerte die Synchronisierung via Bluetooth. Die Schlafanalyse fiel für unseren Geschmack zu einfach aus, hier hätte man gerade in Verbindung mit dem Herzfrequenzsensor mehr machen können.
Insgesamt hat das Vivosmart HR einen positiven Eindruck hinterlassen, die zusätzlichen Smartwatch-Features machen das Garmin-Gerät zu einem guten Begleiter für jeden Tag und bieten echten Mehrwert. Das leider etwas hoch geratene Gehäuse stört mitunter beim Schlafen, außerdem trägt das Vivosmart HR so am Hemdsärmel recht stark auf. Die App sollten die Garmin-Entwickler noch stabiler machen, auch die Schlafanalyse könnte umfangreicher sein. Dennoch ist das Vivosmart HR eines der derzeit besten Fitness-Armbänder auf dem Markt.