Börsenpanne 19.10.2012, 15:53 Uhr

Google-Aktie bricht ein

Weil Google am 18. Oktober seine Quartalszahlen zu früh veröffentlicht hat, rauschte der Aktienkurs in die Tiefe. Nicht das einzige Problem für den Suchmaschinenbetreiber.
Börsenpanne: Google-Aktie bricht ein
(Quelle: rare - Fotolia.com)
Rabenschwarzer Tag für Google: Weil der Internet-Konzern seine - nach Ansicht vieler Analysten - bescheidenen Halbjahreszahlen gestern (18. Oktober) versehentlich noch während des aktuellen Börsenhandels veröffentlicht hatte, rauschte die Aktie um satte 10 Prozent in die Tiefe. Verbranntes Kapital: 20 Milliarden US-Dollar in acht Minuten. Der Verluste waren so hoch, dass die Aktie sogar zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt wurde.
Zur Erklärung: Normalerweise werden Bilanzen erst nach dem Ende des regulären Handels an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq (22 Uhr deutscher Zeit) bekannt gemacht. Dadurch können sich Investoren ohne akuten Zeitdruck in das oft komplexe Zahlenwerk einarbeiten. So gelangten die Google-Zahlen aber 4 Stunden zu früh an die Öffentlichkeit - mit fatalen Folgen.
Google-Chef Larry Page hat sich bereits für den peinlichen Fehler entschuldigt. Die Ursache war offenbar ein Fehler der Druckerei, die die Bilanz zu voreilig an die US-Börsenaufsicht SEC übermittelt hatte.
Google-Zahlen enttäuschen Analysten
Generell fiel die Bilanz für das dritte Quartal nach Ansicht vieler Börsenexperten enttäuschend aus. Zwar konnte Google den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 45 Prozent auf 14,1 Milliarden US-Dollar steigern. Das Wachstum ist allerdings anorganisch und vor allem durch die Übernahme von Motorola zu erklären.
Der Gewinn brach hingegen um 20 Prozent auf 2,2 Milliarden US-Dollar ein. Auch bei diesem Posten spielt die Motorola-Übernahme eine entscheidende Rolle, da der Handy-Herstellers im Berichtszeitraum einen operativen Verlust von 527 Millionen US-Dollar ausweisen musste.
Motorola bleibt damit weiterhin das große Sorgenkind der Branche: Bereits vor der Übernahme hatte das Mobilfunk-Urgestein mit hohen Verlusten, schleppenden Absatzzahlen und schrumpfenden Marktanteilen zu kämpfen. Google hatte Motorola übernommen, um sich mit den zahlreichen Mobilfunk-Patenten des Herstellers gegen die Konkurrenz zu wappnen.




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