Erstes Quartal
29.04.2020, 09:40 Uhr
Corona-Krise bremst Geschäft der Google-Mutter Alphabet
Die Corona-Krise hat auch das Geschäft der Google-Mutter Alphabet deutlich gebremst. Im März sind die Anzeigenerlöse um rund 15 Prozent geschrumpft und das laufende Quartal wird nach Einschätzung der Finanzchefin Ruth Porat schwierig.
Die Google-Mutter Alphabet wird von der Corona-Krise deutlich gebremst und stellt sich auf harte Monate ein. Im März seien die Anzeigenerlöse um rund 15 Prozent geschrumpft und das laufende Quartal werde schwierig, warnte Finanzchefin Ruth Porat am Dienstag. Getragen von einem starken Start ins Jahr verbuchte der Internet-Riese jedoch im gesamten ersten Vierteljahr Zuwächse bei Umsatz und Gewinn. Konzernchef Sundar Pichai will zugleich stärker ins Geschäft mit Unternehmen kommen, die für den Weg aus der Krise auf digitalen Wandel setzen. Hier könne Google unter anderem mit seinen Cloud-Diensten punkten.
Mit Reserven von rund 117 Milliarden US-Dollar hat Alphabet einen soliden Puffer, um gut durch die Krise zu kommen. Dennoch soll gespart werden. So tritt der Konzern bei der Einstellung neuer Mitarbeiter auf die Bremse. Im vergangenen Quartal wuchs die Beschäftigten-Zahl von Alphabet noch um rund ein Fünftel auf 123.000.
Wachstumstreiber YouTube
Alphabet steigerte den Quartalsumsatz im Jahresvergleich um 13 Prozent auf 41,2 Milliarden US-Dollar. Ein Wachstumstreiber im ersten Quartal war die Videoplattform YouTube. Ihre Werbeerlöse stiegen auf vier Milliarden US-Dollar an - von drei Milliarden US-Dollar ein Jahr zuvor. Auch im März habe das Wachstum immer noch im einstelligen Prozentbereich gelegen, sagte Porat.
Die Nutzer verbringen in der Corona-Krise mehr Zeit mit YouTube-Videos und bekommen dort dadurch auch mehr Werbung zu sehen. Andererseits waren stark nachgefragte Inhalte rund um die Coronavirus-Krise werbefrei - und Anzeigen sind nach wie vor die wichtigste Einnahmequelle des Konzerns. Die Menschen verließen sich aber auf Google bei der Suche nach Informationen, betonte Pichai. Insgesamt stiegen die Google-Umsätze von 25,6 auf 28,5 Milliarden US-Dollar.
Den Quartalsgewinn steigerte der Alphabet-Konzern um 2,6 Prozent auf 6,84 Milliarden US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte eine Wettbewerbsstrafe der EU-Kommission das Ergebnis um 1,7 Milliarden US-Dollar gedrückt. Bei den anderen Alphabet-Geschäftsbereichen - wie etwa die Waymo-Roboterwagen, die Gesundheitsfirma Verily und der Netzwerk-Spezialist Fiber - wuchs der operative Verlust von 870 Millionen auf 1,12 Milliarden US-Dollar an. Sie machten zusammen einen Umsatz von 135 Millionen US-Dollar nach 170 Millionen ein Jahr zuvor. Anleger feierten die Zahlen mit einem Plus von fast acht Prozent im nachbörslichen Handel.