Medienbericht
21.07.2020, 11:10 Uhr
China prüft Vergeltung gegen Ericsson und Nokia im 5G-Streit um Huawei
Im Streit um die Nichtbeteiligung von Huawei am Aufbau westlicher 5G-Netze erwägt China Medienberichten zufolge Gegenmaßnahmen gegen die europäischen Ausrüster Ericsson und Nokia.
Die chinesische Regierung erwägt im Streit um den Ausschluss von Huawei aus westlichen 5G-Telekommunikationsnetzen laut einem Pressebericht Gegenmaßnahmen gegen die europäischen Ausrüster Ericsson und Nokia.
Falls weitere Länder dem Beispiel von USA und Großbritannien folgen sollten, Huawei aus ihren 5G-Netzen fernhalten zu wollen, könnte das Pekinger Handelsministerium Exportkontrollgesetze nutzen, um eine Ausfuhr von in China gefertigten Produkten der beiden europäischen Konzerne zu verbieten, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ") unter Berufung auf informierte Personen. Allerdings handle es sich dabei um das denkbar schlechteste Szenario, hieß es.
Vergangene Woche hatte Großbritannien die Beteiligung Huaweis am Aufbau des britischen 5G-Netzes gestoppt. Gründe dafür waren nach Angaben der Regierung neben Sicherheitsbedenken auch die Folgen der kürzlich verhängten US-Sanktionen gegen Huawei. Washington versucht seit Monaten, Druck auf seine Partner auszuüben, Huawei vom Ausbau seiner 5G-Netze auszuschließen.
Auch in Deutschland und weiteren EU-Ländern gibt es Bedenken gegen den Einsatz von Huawei-Komponenten in Kernbereichen. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich aber mit der Haltung durchgesetzt, dass kein Unternehmen per se ausgeschlossen werden soll. Die deutschen Netzbetreiber wehren sich dagegen, Huawei aus dem Kreis der Wettbewerber zu verbannen. Allerdings verwenden weder die Deutsche Telekom noch Vodafone und Telefonica Deutschland Huawei in ihren Kernnetzen.