Wer dachte, Doppelkameras seien der Gipfel der Fototechnik in Smartphones, wird nun vom neuen Huawei P20 eines Besseren belehrt. Denn im Flaggschiff, das am Dienstag vor großem Publikum mit zahlreichen Seitenhieben auf die Konkurrenten wie Samsung und Apple in Paris präsentiert wurde, kommt die erste Dreifachkamera zum Einsatz, die zusammen mit Leica entwickelt wurde. Alle P20-Modelle haben ein Display, das mit einer kleinen Aussparung für die Frontcam ähnlich wie beim iPhone X fast die ganze Vorderseite des Gerätes einnimmt. Trotzdem konnte beim P20 und beim P20 Pro noch ein Fingerabdrucksensor unterhalb des Bildschirm untergebracht werden, beim P20 Lite sitzt dieser auf der Rückseite.

Die Dreifachkamera gibt es allerdings nur in der Topversion P20 Pro, das P20 Lite und das P20 bieten nur" zwei rückwärtige Linsen. Die Dreifachkamera hat einen Hauptsensor (RGB) mit 40 Megapixel, einen weiteren Farbsensor mit 8 Megapixel und 5-fachem Hybrid-Zoom sowie einen dritten 20-Megapixel-Sensor für Monochrom-Aufnahmen. Beim Zoomen werden in der höchsten Stufe optische und digitale Ergebnisse kombiniert. Die Blenden arbeiten mit f/1.6 und f/1.8. Vor allem bei schwachem Außenlicht sahen Fotos sehr gut aus, hier könnte Huawei den neuen Maßstab setzen.

Darüber hinaus bietet Huawei - nach Samsung und Sony - nun auch eine Super-Zeitlupe - mit 960 Bildern pro Sekunde bei einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixel bei Videos. Der AI-fähige Chip soll beim Knipsen die idealen Einstellungen für 500 Arten von Motiven finden können.

Für das Spitzenmodell mit Android 8.1 werden immerhin 899 Euro fällig. Es bietet neben der rückwärtigen Dreifachkamera einen großen 6,1-Zoll-Bildschirm mit 2.240 x 1.080 Bildpunkten, eine 24-Megapixel-Frontkamera, einen Kirin 970 Achtkernprozessor, einen Akku mit 4.000 mAh sowie 6 GB Arbeits- und 128 GB Datenspeicher. Auf einen Speicherkarten-Slot und einen Klinkenstecker für das Headset muss man leider verzichten, dafür ist das Smartphone gerade 7,8 Millimeter schlank und gemäß IP67 vor Staub und Wasser geschützt.

Den Einstieg in die Serie bildet das P20 Lite mit einem 5,8-Zoll-Display im 19:9-Format mit 2.280 x 1.080 Pixeln zum Preis von 369 Euro. Die Ausstattung umfasst einen Kirin 659 Achtkern-Prozessor, einen Akku mit 3.000 mAh, 4 GB RAM, 64 GB Datenspeicher und einen MicroSD-Slot für Karten mit bis zu 256 MB. Die Hauptkamera hat zwei Linsen mit 16 und 2 Megapixel, die Frontcam bietet 16 Megapixel.

Das P20 gibt es ab sofort für 679 Euro. Es hat zusätzlich einen schnelleren Kirin 970 Prozessor mit acht Kernen, 128 GB Datenspeicher und einen Akku mit 3.400 mAh, Hier hat die Hauptkamera zwei Linsen mit 20 sowie 12 Megapixel und die Frontcam 24 Megapixel.

Außerdem zeigte Huawei das Porsche Design Mate RS als drittes Smartphone aus der Kooperation mit der Nobelmarke. Es hat ebenfalls eine Leica-Dreifachkamera und ein 6-Zoll-Display. Eine Besonderheit ist der erste Fingerabdrucksensor in einem Display, dazu gibt es einen zweiten Sensor auf der Rückseite. Drahtloses Laden ist hier im Gegensatz zum P20 auch an Bord. Allerdings starten die Preise bei saftigen 1.695 Euro.