Hands-on
23.02.2016, 09:41 Uhr
Huawei MateBook mit Windows 10 im ersten Kurztest
Das Microsoft Surface bekommt starke Konkurrenz aus China. Der Hersteller Huawei präsentiert mit dem MateBook ein Windows-Tablet als Laptop-Ersatz. Telecom Handel hat das 2-in1-Gerät in Barcelona unter die Lupe genommen.
Spätestens seit dem insgesamt erfolgreichen Surface Pro 4 von Microsoft tauchen immer mehr Hersteller mit eigenen Convertible-Varianten nach Vorbild der Surface-Reihe auf. Huaweis neues Windows-Tablet MateBook, das nun auf dem Mobile World Congress vorgestellt wurde, kommt dem Original bisher wohl am nächsten. Zumindest auf den ersten Blick präsentiert sich das MateBook optisch gelungen und gut verarbeitet.
Mit seinem 12-Zoll-Display und der gleichen Dicke wie beim iPad Pro (6,9 mm) lässt sich das MateBook nur schwer in einer Hand halten. Zumindest nicht für längere Zeit. Dazu ist das Convertible aber auch nicht gebaut worden. Vielmehr soll es in Kombination mit Stylus und Tastatur glänzen. Entsprechend hat Huawei neben dem Tablet auch eine Tastatur, einen Stylus und eine Docking-Station entwickelt.
Der Stylus orientiert sich klar am Surface-Pen und verfügt über eine weiche Spitze, die sich sehr ähnlich anfühlt wie diejenige von Microsoft. Dazu kommen zwei Tasten für die Stylus-Steuerung und ein Laserpointer auf der Rückseite – praktisch für Präsentationen. Der Stylus selbst wirkt in Ordnung und gleitet schön auf dem Display. Allerdings fiel der Stift in unserem Hands-on spontan auseinander. Ob das an unsachgemäßer Bedienung, einem Defekt oder einem Qualitätsproblem liegt, lässt sich nur schwer sagen. Generell fühlt sich der Stylus von Huawei aber nicht besonders stabil an.
MateBook mit schwacher Tastatur
Der Schwachpunkt des MateBook ist aber ganz klar die Tastatur. Hier fällt Huawei leider klar hinter Microsoft zurück. Im Gegensatz zum angenehmen Laptop-Gefühl beim Surface fühlen sich die Tasten des MateBook eher schwammig an. Die fehlenden Abstände zwischen den einzelnen Tasten sind ebenfalls eher ungünstig und machen präzises Schreiben unnötig kompliziert. Immerhin ist das Touchpad deutlich größer als beim Surface und lässt sich sehr angenehm bedienen.
Damit fehlt dem MateBook ein stufenlos verstellbarer Kickstand. Gerade bei der Nutzung mit dem Stylus wäre es praktisch gewesen, das Tablet in eine flachere Position bringen zu können. Das führt in unserem Hands-on auch gleich dazu, dass der Kickstand überfordert nachgibt und das Tablet nach hinten klappt.
Docking-Station ist ein Muss
Da das MateBook lediglich über einen einzigen USB-C-Anschluss verfügt, ist die Docking-Station mit ihren zusätzlichen Anschlüssen für den produktiven Einsatz unabdingbar. Diese beherbergt Anschlüsse für USB 3.0, HDMI, VGA und Ethernet.
Huawei verbaut Top-Display im MateBook
Deutlich überzeugender ist das Display, das sich trotz widriger Lichtverhältnisse auf dem Messegelände ansprechend präsentiert. Die Auflösung von 2160 x 1440 Pixeln ist etwas niedriger als beim Surface, was jedoch nicht groß auffällt. Durch das IPS-Panel dürfte auch die Farbabdeckung stark sein. Wie genau die Farben sind, lässt sich ohne Messgeräte nur schwer ermitteln, Huawei verspricht jedoch Werte in der Region von Surface, iPad und Co.
In Sachen Preis und Leistung misst sich das MateBook in seinen diversen Varianten etwa mit den günstigeren Surface-Versionen. Als Prozessoren kommt Intels mobiles Core-Line-up m3, m5 und m7 zum Einsatz, die einen passiven Betrieb ohne Lüfter ermöglichen. Den CPUs stehen je nach Version 4 oder 8 GB Arbeitsspeicher zur Seite, der Datenspeicher umfasst 128 oder 512 GB. Die Preise belaufen sich auf zwischen 799 und 1799 Euro, der Marktstart soll in den kommenden Monaten erfolgen.
Insgesamt kann man das erste Windows-Tablet von Huawei durchaus als gelungen bezeichnen. Das Surface Pro kann es zwar nicht vom Thron stoßen, speziell die günstigeren Varianten dürften allerdings eine interessante Alternative darstellen. Schließlich ist das MateBook durchaus ein kompetentes Gerät, welches das Tablet als Arbeitsgerät weiterbringen wird.