Messe Berlin feuert IFA-Chef Jens Heithecker

Mehr als 20 Jahre war Jens Heithecker für die Messe Berlin tätig, zuletzt prägte er als Executive Director IFA das Bild der UE-Messe. Doch jetzt hat sich die Messegesellschaft überraschend von Heithecker getrennt. Zu den Gründen äußerte sich die Messe Berlin nicht, doch verschiedene Medienberichte und der ungünstige Zeitpunkt der Entlassung rund fünf Monate vor der nächsten IFA lassen erhebliche Differenzen vermuten.

Die "Berliner Morgenpost" legt Heithecker enge Verbindungen zum Ex-Chef der Messe Berlin, Christian Göke nahe. Heithecker soll Göke, der das Unternehmen Ende 2020 verlassen hatte, mit Insider-Informationen zur IFA versorgt haben. Laut dem Bericht der Zeitung seien entsprechende Mails vergangene Woche entdeckt worden, was zur Freistellung geführt habe.

Hinter den Kulissen gibt es offenbar einen Streit zwischen der Messe Berlin und der gfu, die die Rechte am Namen "IFA" hält. Die gfu hatte ein Gemeinschaftsunternehmen mit der britischen Clarion Events und der Berliner Beteiligungsgesellschaft Aquila, die wiederum von Göke geführt wird, gegründet. Dieses Unternehmen sollte das IFA-Konzept in Richtung einer permanenten digitalen Plattform weiterentwickeln, für die es einmal im Jahr die physische Messe als Höhepunkt gebe.

Die landeseigene Messegesellschaft würde bei einem solchen Konzept aber nur noch die Räumlichkeiten für die IFA bereitstellen, wäre aber kein Mitveranstalter mehr. Über einen neuen Vertrag für die IFA ab 2024 muss demnächst entschieden werden, hier könnte die gfu sogar einen anderen Standort in Erwägung ziehen, wenn es keine Einigung gibt. 

IFA 2022 und 2023 werden auf jeden Fall noch in Berlin stattfinden. „Mit der langjährigen Erfahrung des gesamten IFA Teams werden wir weiterhin eine erfolgreiche Veranstaltung für September planen und realisieren“, heißt es in einem Statement der Messe Berlin. Als IFA Director fungiert momentan Dirk Koslowski.