22.03.2010, 14:38 Uhr
Kabel Deutschland feiert erfolgreiches Börsendebüt
Seit heute werden die Aktien von Kabel Deutschland (KDG) an der Börse gehandelt. Der aktuelle Wert liegt leicht über dem Ausgabepreis von 22 Euro. Kritik an dem Börsengang äußerte unterdessen KDG-Aufsichtsratsvize Sibylle Spoo.
Der Startschuss ist gefallen: Seit heute werden die Aktien des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland an der Börse gehandelt. Ausgegeben wurden 34,5 Millionen Anteilsscheine zum Stückpreis von 22 Euro. Der erste Kurs in Frankfurt lag bei 22,50 Euro - das entspricht einem Plus von 2,72 Prozent. Im Laufe des Tages ging der Kurs allerdings wieder etwas zurück; aktuell (Stand: 14.10 Uhr) notiert das Wertpapier bei rund 22,3 Euro.
Die Einnahmen fließen dem Unternehmen zufolge komplett an die Eigentümer wie die US-Beteiligungsfirma Providence. Die hochverschuldete KDG selbst wird demnach kein Geld aus dem Börsengang erhalten, der mit einem Gesamtvolumen von rund 760 Millionen Euro als der größte in Deutschland seit über zwei Jahren gilt.
Unterdessen übte Sibylle Spoo, Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat von Kabel Deutschland (KDG), heftige Kritik an dem Börsengang. Wie Spoo dem Magazin Focus sagte, kassierten Manager durch diesen Millionen, während die Angestellten spürbare Einbußen beim Lohn hinnehmen müssten. "Anteilseigner und Manager haben den Beschäftigten empfindliche Gehaltseinbußen abgepresst", schimpft Spoo. "Die Manager nutzen den Börsengang aber nicht, um den Beschäftigten etwas zurückzugeben. Das ist unanständig."