Baustellen im Netz
15.07.2015, 11:00 Uhr
Primacom rüstet auf: Künftig bis zu 500 Mbit/s möglich
Der Kabelnetzbetreiber Primacom baut sein Netz für höhere Datenraten aus, dazu wird derzeit das TV-Signal tagsüber und nachts kurzzeitig abgeschaltet.
Primacom ist aktuell der viertgrößte Kabelanbieter in Deutschland und arbeitet derzeit an einer Modernisierung seines Breitbandnetzes. An insgesamt 500 Knotenpunkten werden deshalb momentan neue Sende- und Empfangsanlagen installiert, nach Abschluss der Arbeiten sollen dann im Netz zusätzliche HD-Sender eingespeist werden, außerdem werden bis zu 500 Mbit/s im Download möglich sein.
Die ersten Kunden werden in Berlin, Schwerin, Anklam und Eisenhüttenstadt in den Genuss des Highspeed-Surfens kommen, die übrigen Regionen in Deutschland sollen sukzessive folgen. Details zu den neuen Datentarifen sind noch nicht bekannt, derzeit kostet das schnellste Telefonie/Internet-Angebot mit 150 Mbit/s 29,99 Euro in den ersten 12 Monaten.
Während des Austauschs müssen die TV-Kunden von Primacom eine kurze Sendeunterbrechung hinnehmen, diese findet je nach Region zu unterschiedlichen Zeiten statt, jedoch stets "außerhalb der Hauptsendezeiten", versichert das Unternehmen. Sportübertragungen oder aktuelle politische Ereignisse würden aber in jedem Fall unterbrechungsfrei übertragen.
Zum Hintergrund:
Primacom ist in mehreren Regionen Deutschlands aktiv, unter anderem in Berlin, Dresden, und Chemnitz sowie im Westen der Republik, hier zum Beispiel in Hamburg. Dort firmiert Primacom unter dem Namen „Martens“ und baut zur Zeit eine eigene Glasfaser-Infrastruktur auf.
1999 hatten die Leipziger als erster deutscher Kabelkonzern Internet via Kabel im Programm, 2005 war man Pionier bei der Telefonie über das Kabelnetz. Nach der Insolvenz im Jahr 2010 wurde der ehemalige Unitymedia-Manager Joachim Grendel als CEO berufen, er ist seither im Amt. 2014 erreichte das Unternehmen einen Umsatz von 131,6 Millionen Euro, das Ergebnis vor Steuern lag bei 55,2 Millionen Euro. Ende des vergangenen Jahres erreichte das Unternehmen eigenen Angaben zufolge rund 1,2 Millionen Kunden.