Deutscher TK-Markt
17.03.2010, 11:13 Uhr
Konsolidierung schreitet voran
Der Preiswettbewerb zwischen Kabelgesellschaften und Festnetzbetreibern forciert einer Studie von PricewaterhouseCoopers zufolge weitere Übernahmen auf dem deutschen TK- und Internetmarkt.
Die Konsolidierung in der deutschen Telekommunikations- und Internetbranche wird sich auch im Jahr 2010 fortsetzen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "M&A Insights - Telecoms Sector 2010" der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). Demnach werde insbesondere der harte Wettbewerb zwischen den Festnetzbetreibern und Kabelgesellschaften, die gleichermaßen um Telefon-, Internet- und Fernsehkunden buhlen, zu weiteren Übernahmen und Fusionen führen.
"Der deutsche Festnetzmarkt ist im Vergleich zu dem anderer Länder Westeuropas fragmentiert. Neben den großen, integrierten Netzbetreibern gibt es auch kommunale Telefongesellschaften und die regional aktiven Kabelgesellschaften", so Werner Ballhaus, Leiter des Bereichs Technologie, Medien und Telekommunikation bei PwC. Und weiter: "Zwar ist aus wettbewerbsrechtlichen Gründen in naher Zukunft nicht mit einem Zusammenschluss aller Kabelgesellschaften zu einem bundesweiten Anbieter zu rechnen, dennoch wird es weitere Eigentümerwechsel geben."
Bereits angekündigt ist der Teil-Börsengang von Kabel Deutschland, der dem Finanzinvestor Providence einen Erlös von bis zu 880 Millionen Euro einbringen könnte.
Deutscher TK-Markt: Konsolidierung schreitet voran
Wie aus der Studie weiter hervorgeht, war im Jahr 2009 die Übernahme der Kabelgesellschaft Unitymedia durch den Investmentfonds Liberty Global für 3,5 Milliarden Euro die mit Abstand größte Transaktion in Deutschland und der gesamten EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika).
Weitere wichtige Transaktionen unter deutscher Beteiligung waren die Übernahme von HanseNet ("Alice") durch die spanische Telefónica für 900 Millionen Euro und der Erwerb einer fünfprozentigen Beteiligung an der griechischen Gesellschaft Hellenic Telecoms, für die die Deutsche Telekom 674 Millionen Euro bezahlte.