Multichannel
30.09.2014, 14:49 Uhr
"Das Ladengeschäft geht nirgendwohin"
Der stationäre Fachhandel spielt auch in Zukunft eine wichtige Rolle. Das ist die zentrale Botschaft von Mim Burt, Research Vice President beim Marktforschungsunternehmen Gartner, auf dem Shop.org Summit in Seattle.
von Ingrid Lommer
Same-Day-Delivery wird überbewertet und der Kunde schätzt weiterhin sein Ladengeschäft um die Ecke, weil es so leicht erreichbar ist - vorausgesetzt, es ist mit dem E-Commerce-Angebot vernetzt. Das war die zentrale Botschaft von Mim Burt, Research Vice President beim Marktforschungsunternehmen Gartner - und sie wurde von ihren Zuhörern beim Shop.org Summit in Seattle dankbar aufgenommen.
85 Prozent der Handelsumsätze werden in den USA in Ladengeschäften erzielt - und daran wird sich laut Gartner-Berechnungen auch bis mindestens 2017 nichts ändern. In Europa, wo die Wege für die Logistik im Allgemeinen kürzer sind, sieht die Sache etwas anders aus: Dort wird sich der Online-Anteil am Gesamt-Handelsumsatz bis 2017 bei etwa 30 Prozent einpendeln.
Hauptgründe für die weiterhin wichtige Rolle des Ladengeschäfts für den Handel liegen laut Burt in der Nähe zum Kunden und dem unkomplizierten Kaufvorgang. Das kann der Online-Handel auch nicht durch nur Schnelligkeit ersetzen. "Alle reden momentan über Same-Day-Delivery. Aber Same-Day-Delivery ist nicht unbedingt das, was der Kunde will", so die Analystin. "Der will viel lieber ‚Right-Time-Delivery‘, also die Zustellung zur richtigen Zeit an einem für den Kunden leicht erreichbaren Ort. Und hier spielt eben das Ladengeschäft im Rahmen eines Click-and-Collect-Angebots weiter eine entscheidende Rolle."