Smartphone-Flaggschiff 12.06.2015, 08:27 Uhr

LG G4 im Test: Superphone mit edlem Leder-Cover

Das LG G4 will mit seinem edlen Akku-Cover optische Akzente setzen. Unser Test zeigt, dass sich aber auch die Technik des Smartphones sehen lassen kann.
Das LG G4 versucht mit einem besonderen Design nicht in der Masse der Highend-Smartphones unterzugehen. Damit das gelingt, wurde das neue LG G4 auch mit einer Rückseite aus Leder, die optisch etwas Neues darstellt, auf den Markt gebracht.
Dieses Leder, das es zunächst in drei Farben gibt, hat eine deutlich sichtbare Naht in der Mitte und wirkt auf den ersten Blick hochwertig. Allerdings ist es nur dünn auf den Plastikdeckel aufgeklebt, zudem werden vor allem auf den helleren Tierhäuten schnell Kratzer sichtbar: Das mag der eine oder andere als Patina schätzen, ansonsten ist es praktisch, dass der Akku­deckel einfach gewechselt werden kann.
Mit der Lederhülle kostet das LG G4 immerhin 699 Euro, dafür liegt auch noch ein Wechsel­deckel aus Kunststoff im Paket. Die reine Plastikversion kostet 649 Euro, fällt allerdings optisch trotz einer Strukturierung in Waben deutlich ab. Bei allen Varianten gibt es ein minimal gebogenes Display, was dafür sorgt, dass das Smartphone gut in der Hand liegt.

Bildergalerie
Das neue LG-Topmodell G4 soll mit allem aufwarten, was man momentan in einem Smartphone erwarten kann. Telecom Handel zeigt erste Bilder von dem Superphone.

Auffällig ist der völlige Verzicht auf Knöpfe und Wippen an den Seiten des Gehäuses zugunsten des inzwischen LG-typischen zentralen Elements auf der Rückseite. Dieses besteht aus einem Knopf, der innen in einer Wippe liegt. Nach einer Weile funktioniert die Bedienung damit gut und könnte gerade Linkshändern gefallen.
Zudem hat das LG G4 wieder Funktionen wie das Aktivieren per doppeltem Klopfer auf das Display bekommen. Ansonsten sind die Eigenheiten der Benutzeroberfläche des koreanischen Herstellers, die auf Android 5.1 aufsetzt, Geschmackssache.

LG G4: Premiere für sechs Kerne

Zum ersten Mal kommt im LG G4 der Sechskernprozessor Snapdragon 808 von Qualcomm zum Einsatz, der im Antutu-Benchmark mit fast 50.000 einen der derzeit schnellsten Werte erreicht und manchen Achtkern-Kandidaten schlägt – übrigens ohne verstärkte Wärmeentwicklung.
Mittlerweile Standard im Highend-Segment ist der Arbeitsspeicher von 3 GB. Auch die 32 GB Datenspeicher sind gut, zumal es möglich ist, diesen per MicroSD-Karte um bis zu 2 TB zu erweitern, falls es irgendwann so große Karten gibt.
Die weitere Hardware ist ebenfalls auf Top-Niveau, vor allem was das große 5,5-Zoll-Display mit seiner hohen Auflösung von 2.560 x 1.440 Bildpunkten und den hellen Farben betrifft. Der Akku des LG G4 ist mit 3.000 mAh üppig dimensioniert und hielt im Test etwa zwei Tage durch. Drahtloses Laden per QI-Standard ist leider nur über ein Cover aus dem Zubehörprogramm möglich. Dafür gibt es die volle Connectivity mit LTE, den gängigen WLAN-Standards und einer IR-Fernbedienung an der Oberseite. 
Viel Wert wurde beim LG G4 auf die 16-Megapixel-Kamera gelegt, die den schon vom Vorgänger bekannten Laser-Blitz zur Messung von Entfernungen hat. Dieser sorgt tatsächlich für ein sehr schnelles und genaues Fokussieren, auch die Auslöseverzögerung ist minimal.
Ansonsten gibt es eine Fülle an Einstell­möglichkeiten und Modi, die so manche Kompaktkamera in den Schatten stellen, aber für den Durchschnittsanwender irrelevant sein dürften. Die große Blende lässt viel Licht durch und gehört unter schwachen Bedingungen zum Besten, was wir bisher gesehen haben. Auch die 8-Megapixel-Front­kamera des neuen LG G4 ist gut.




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