Paketkollaps
07.12.2017, 09:30 Uhr
Die katastrophale Lage der deutschen Paketdienstleister
Die deutschen Paketlieferdienste schlagen Alarm: Das Paketaufkommen im aktuellen Weihnachtsgeschäft übertrifft alles bisher Dagewesene - und ist kaum zu bewältigen. Nach dem Jammern gibt es jetzt die ersten konkreten Maßnahmen.
Kaum ein Thema beherrscht die deutsche Medienwelt - Fachblätter und Publikumspresse gleichermaßen - derzeit so wie die katastrophale Lage der deutschen Paketdienstleister. Die angesichts der seit Jahren stabilen Wachstumsraten des E-Commerce eigentlich erwartbare Paketflut bringt die Kapazitäten von DHL, Hermes, DPD und Co. an ihre Grenzen. Bis zu 30 Millionen Pakete mehr als im Vorjahr werden im Weihnachtsgeschäft durch die Republik gefahren, bis zu 15 Millionen Sendungen täglich.
Den enormen Mengen stehen auf Seiten der Zusteller enorme Probleme gegenüber: Schon im September meldete die Arbeitsagentur, über 5.000 offene Stellen seien im Logistikbereich nicht besetzt. Je näher das Fest rückt, desto lauter werden die Klagen der Logistiker ob des quasi leer gefegten Arbeitsmarkts. Der physisch anstrengende und meist nur mit Mindestlohn bezahlte Beruf des Paketfahrers ist nicht sehr attraktiv. Dennoch scheuen sich die deutschen Logistiker in seltener Einigkeit, offen über Lohnerhöhungen für die Fahrer nachzudenken. Denn das würde die Kosten für die Zustellung nach oben treiben - und Logistik darf in Deutschland, dem Land des kostenlosen Versands (und Rückversands) ja nach Möglichkeit nichts kosten.
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