Lohnt sich Energie-Vermarktung?
Energie-Vermarktung
Was raten Sie einem TK-Händler, der so wie Sie ins Energie-Geschäft einsteigen will?
Stoller: Einen langen Atem, neugierig sein, alles hinterfragen. Er muss wissen, dass die Arbeit zeit- und personalintensiv ist. Aber wir Händler haben eine gute Ausgangslage: Wir sind tarifaffin und haben Bestandskunden. Ein guter Mobilfunker bekommt schnell raus, wie Stromtarife funktionieren.
Parallelen zwischen Strom- und Mobilfunkmarkt ... Sind auch die Provisionen vergleichbar?
Stoller: Leider nein. Die Provisionen für Strom- oder Gasverträge sind lächerlich. Für den Aufwand, den man betreiben muss, rechnet sich das eigentlich nicht.
Könnten Sie das konkretisieren?
Stoller: Wir sprechen hier von 30 bis 50 Euro pro Vertrag. Damit ein Händler vom Energie-Business wirklich leben kann, muss die Provision dreistellig sein, eine Vertragsverlängerung honoriert werden und für die Kundenbindung eine angemessene Airtime ausgeschüttet werden.
Wie viel Prozent Ihres Gesamtumsatzes machen Sie mit Energie-Produkten?
Stoller: Ich bin Pionier auf diesem Gebiet. Da verdient man noch kein Geld, hier wird in die Zukunft investiert.
Wie sieht die Unterstützung seitens Ihrer Energie-Partner aus? Helfen die Ihnen bei der Arbeit?
Stoller: Nur Standard. Mit Auftragsformularen, Flyern und Mailingvorlagen wird man zugeschüttet. Das kann jeder. Aber damit gewinnt man keinen Blumentopf. Die Anbieter müssten vorstellig werden, um Vertrauen zu gewinnen. Gemeinsame Aktionen müssten geplant und vor Ort umgesetzt werden.
Was machen Sie denn bereits im Alleingang?
Stoller: Ich denke, ich bin einer der wenigen Händler, die einen aktuellen SMS-Verteiler haben. Ich schreibe E-Mails an meine Kunden, pflege meine Website und den direkten Draht zum Kunden, das persönliche Gespräch.
Was erhoffen Sie sich für die Zukunft?
Stoller: Dass die Energie- nicht die gleichen Vertriebsfehler wie die Mobilfunk-Branche begeht und fair mit mir als Partner die Verbindung zum Kunden langfristig pflegt.