23.11.2011, 16:27 Uhr
Massenentlassungen bei Nokia Siemens Networks
Der angeschlagene Netzwerkausrüster will bis Ende 2013 weltweit rund 17.000 Stellen streichen - und seine Kosten um insgesamt eine Milliarde Euro senken.
Schocknachricht für alle Mitarbeiter von Nokia Siemens Networks: Wie der Netzwerkausrüster heute bekannt gab, sollen bis Ende 2013 rund 17.000 Stellen abgebaut werden - betroffen wäre damit weltweit nahezu jeder vierte Arbeitsplatz.
Insgesamt will das angeschlagene Joint Venture seine Kosten in allen relevanten Unternehmensbereichen binnen zwei Jahre um eine Milliarde Euro senken, um endlich auf die Erfolgsspur zu finden. Seit seiner Gründung im Jahr 2007 schreibt Nokia Siemens Networks - nicht zuletzt aufgrund des großen Wettbewerbdrucks aus Fernost - rote Zahlen.
Mit der Restrukturierung einher geht zeitgleich eine strategische Neuausrichtung: Bislang war das Unternehmen auf den Verkauf und die Installation von Hard- und Softwarekomponenten für Sprach-, Daten- und Mobilfunknetze spezialisiert. Die neue Strategie sieht nun eine starke Fokussierung auf schnelle mobile Breitband-Netze und entsprechende Services vor.
"Restrukturierung bedauerlich, aber notwendig"
Darin liege die Zukunft der Branche, sagte dazu CEO Rajeev Suri. Und weiter: "Wir müssen nun die notwendigen Maßnahmen einleiten, um auch langfristig wettbewerbsfähig sein zu können und unsere Profitabilität zu verbessern." Die Restrukturierung sei bedauerlich, aber notwendig.
Wie stark die Standorte in Deutschland betroffen sein werden, ist noch unklar. Medienberichten zufolge könnte hierzulande mehr als ein Drittel der gut 9.000 Stellen zur Disposition stehen. Auch die IG Metall rechnet laut einem Online-Bericht der FAZ mit einem massiven Stellenabbau und kündigte zugleich Widerstand an.
Aus dem Hauptquartier in Espoo hieß es dazu lediglich, dass man nun mit den Verhandlungen mit den Arbeitnehmervertretungen in den einzelnen Ländern beginnen werde. Ziel sei es, den Stellenabbau auf eine "faire und verantwortungsvolle" Art und Weise durchzuführen.