Test Becker Professional 43 Control 06.04.2011, 12:57 Uhr

Alles im Griff

United Navigation bietet ein ausgereiftes Oberklasse-Navi mit exzellentem Fahrspurassistenten an. Wie sich das Gerät im Praxistest geschlagen hat, erfahren Sie hier.
So praktisch die portablen Navigationsgeräte auch sind, der Benutzer braucht entweder sehr lange Arme oder er muss sich bei jedem Bedienvorgang an die Windschutzscheibe zum dort angebrachten Gerät strecken. Abhilfe verspricht United Navigation mit seinem neuen Flaggschiff der Marke Becker.
Dem Professional 43 Control legt der deutsche Traditionshersteller nämlich eine Fernbedienung bei, die frei im Fahrzeug montiert werden kann. Die Fernbedienung in Form eines kleinen Pilzes nimmt drahtlos mit dem Navi Verbindung auf und kann so, geschraubt oder geklebt, an der günstigsten Stelle angebracht werden. Drei der vier silbernen Knöpfe ermöglichen schnellen Zugriff auf Kartenzoom, Telefonmenü und Sprachkommando, der vierte Knopf ist für die Rückkehr ins vorherige Menü gedacht.
Der Button in der Mitte wird zum Bestätigen gedrückt, über den drehbaren oberen Teil scrollt man durch die einzelnen Menüs. Die Fernbedienung funktionierte in unserem Test erstklassig und erleichtert die Bedienung deutlich. Zu Beginn ist aber etwas Übung vonnöten, um das Navi auch ohne Blick auf die Fernbedienung sicher steuern zu können.

Rundes Ausstattungspaket

Doch auch in anderer Hinsicht kann das Becker überzeugen: So ist der Ausstattungsumfang mit Text-to-Speech, einer Bluetooth-Freisprecheinrichtung und dreidimensionaler Darstellung der Landschaft sehr gut, außerdem ist der Verkehrsdienst TMCpro installiert, das Kabel dafür wurde lobenswerterweise ins Ladekabel eingeflochten. Die Verbindung eines HTC Wildfire und auch eines schon etwas betagteren Sony Ericsson C905 mit der Freisprecheinrichtung klappte auf Anhieb, ebenso wie der Import des Telefonbuchs und das Vorlesen eintreffender SMS. Die Sprachqualität ist aufgrund des kleinen Lautsprechers allerdings nicht mit der einer richtigen Anlage zu vergleichen, geht aber noch in Ordnung.
Auch etwas fürs Auge
Eine wahre Augenweide ist die 3D-Darstellung der Umgebung. Die Animation erfolgt schnell und ruckelfrei und wirkt vor allem aufgrund des Höhenprofils bei der Fahrt durch hügelige Landschaften beeindruckend. Dennoch lenkt diese Art der Kartenansicht nicht vom eigentlichen Sinn, nämlich der Routenführung, ab. Der Bildschirm zeigt sich aufgeräumt und wurde nicht mit zu vielen Info-Kästen überladen. Der Touchscreen im 4,3-Zoll-Format reagierte gut und präzise auf Eingaben und dimmt sich außerdem selbstständig bei Sonnenuntergang und – sehr praktisch – bei Tunnels ab.

Präzise Sprachanweisungen

Die Eingabe einer Route erfolgt entweder klassisch über das Menü oder mittels Sprachsteuerung komplett ohne Tastenberührung. Diese funktionierte im Test auch bei längeren Städtenamen gut, innerhalb einer Minute liegt dann aufgrund der schnellen Routenberechnung der neue Kurs an. Die Sprachanweisungen kamen während der Testfahrten stets rechtzeitig und waren gut verständlich, der Fahrer kann also den Blick getrost auf die Fahrbahn gerichtet lassen. Bei komplizierten Kreuzungssituationen empfiehlt sich dann aber doch der Blick aufs Display, denn hier bietet das Becker einen sehr guten Fahrspurassistenten mit Real-View-Ansichten.
Der Hersteller hat Karten von 43 Ländern West- und Osteuropas installiert, für einmalig 29,95 Euro gibt es außerdem zwei Jahre lang die aktuellsten Karten-Updates. Optional lässt sich das Gerät neben dem vorinstallierten Marco Polo City Guide für Berlin um 29 Reiseführer für europäische Metropolen erweitern. Wer damit nicht zufrieden ist und unterwegs gern weitere Points of Interest ausfindig machen möchte, wird leider enttäuscht: Trotz des gehobenen Preises von 299 Euro bietet United Navigation mit dem Becker keine Verbindung zu Internetdiensten wie etwa Google Local Search an.

Bewertung





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