Mio Moov Spirit V735 im Test
31.08.2009, 11:29 Uhr
Fernseher mit Navi-Funktion
Das V735 ermöglicht Fernsehen auf einem Sieben-Zoll-Display und überzeugt mit solider Ausstattung sowie günstigem Preis – Einige Schwachpunkte wie zum Beispiel der schlechte Akku schmälern den guten Gesamteindruck jedoch.
Wie viel Navi braucht der Mensch? Diese Frage darf man sich in Anbetracht des neuen Mio-Flaggschiffs Moov Spirit V735 getrost stellen, denn es kommt mit einer Bildschirmdiagonale von satten sieben Zoll und bietet zudem Fernsehen via DVB-T. Telecom Handel hat das Modell im Praxistest auf seine Alltagstauglichkeit geprüft und dabei neben viel Positivem auch einige Schwachstellen entdeckt. Als Erstes wird der Käufer bei dem Gerät wohl den TV-Empfang ausprobieren, und hier liefert das Mio hervorragende Ergebnisse.
Das Bild ist dank einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln gestochen scharf, über die einfach anzuschließende Zusatzantenne treten auch bei schneller Fahrt kaum Bildfehler auf. Wer das V735 allerdings als portablen Fernseher einsetzen will, muss das Navi aufgrund des extrem schwachen Akkus nach nur etwa 20 Minuten wieder an eine Auto-Steckdose anschließen.
Der extrem hohe Stromverbrauch ist dem großen Display geschuldet, mit dem Mio auch bei der Navigation punkten will. Die Darstellung der Karte ist entsprechend übersichtlich, leider hat Mio aber das gelungene Info-Panel der C-Serie nicht übernommen. Wie auch die anderen Geräte der kürzlich vorgestellten Reihe Moov Spirit hat das V735 eine neue Bedienoberfläche, die sich laut Hersteller am iPhone-Bedienkonzept orientiert. So lässt sich das aktuelle Fenster am Bildschirmrand ?parken?, damit der Anwender in der Zwischenzeit auf eine andere Funktion zugreifen kann. Mit einem Fingerwisch ist dann der ursprüngliche Bildschirm wiederhergestellt. Das System kann durchaus gefallen, die grafische Umsetzung ist gelungen. Wer mit einem Klick wieder auf den Startbildschirm kommen will, kann dies mit einem Druck auf den Home-Button am Gehäuse.
Mio Moov Spirit V735 im Test: Fernseher mit Navi-Funktion
Bei der Routenplanung erleichtern sehr große Tastenfelder die Eingabe, auch die Berechnung der Strecke geht rasch vonstatten. Vorher sollte der Fahrer allerdings das Gerät sicher an der Scheibe befestigen, was dank der stabilen und variablen Halterung auch schnell gelingt. Aufgrund des relativ hohen Gewichts von mehr als 300 Gramm gerät das Navi allerdings während der Fahrt leicht in Schwingungen, die die Lesbarkeit beeinträchtigen können. Ein kleines, aber ärgerliches Detail: Wer ? wie die meisten Autofahrer ? das Mio mittig an der Frontscheibe anbringt, muss unweigerlich mit Kabelsalat vor der Mittelkonsole rechnen, da das Stromkabel links am Gerät eingesteckt wird.
Die Routenführung ist gut, auch das Rerouting erfolgt innerhalb kurzer Zeit. Ein Manko und in dieser Preisklasse kaum verständlich ist die fehlende Interpolation der Strecke bei GPS-Ausfall, beispielsweise in Tunnels. Auch an anderer Stelle wurde gespart, um den für ein so großes Navi relativ günstigen Preis von 329 Euro realisieren zu können. So stehen lediglich TMC-Verkehrsinfos zur Verfügung, ein separates Netzteil kostet zudem extra. In Hinblick auf die sonstige Ausstattungsliste gibt es jedoch kaum etwas zu bemängeln, ein Ein FM-Transmitter ist ebenso an Bord wie ein Fahrspurassistent und 3D-Ansichten wichtiger Gebäude.
Mit dem Moov Spirit V735 hat Mio ein gutes Mittelklasse-Navi zum fairen Preis auf den Markt gebracht, einige Schwachpunkte trüben jedoch das ansonsten positive Gesamtbild. TMCpro wäre ebenso wünschenswert gewesen wie ein zusätzliches Netzteil, gerade um die sehr gute TV-Funktion auch abseits des Autos nutzen zu können.
Mio Moov Spirit V735: Hier klicken für die Bildergalerie